Ohje, das klingt wirklich sehr belastend. Du schreibst ja, das dein Mann eine Therapie macht und das ist schon mal gut. Nur Therapie ist nicht gleich Therapie, in diesem Fall, wo es auch um Gewalt etc geht, ist oft eine Verhaltenstherapie oder sonstige , nur auf Gesprächsebene nicht genug, da würde ich schon eine tiefenpsychologische Therapie oder Hypnose o.ä.als sinnvoll erachten.
Ich komme selbst diese Woche aus einem Klinikaufenthalt, psychosomatische Akutklinik, dort konnte man auch psychosomatische Reha machen. Hatte selbst viel aufzuarbeiten, was mit Gewalt in früher Kindheit zu tun hat und obwohl ich seit Jahren immer mal Therapien gemacht habe, auch nachdem noch zusätzlich mein Mann viel zu früh verstorben ist, habe ich nun sehr davon profitiert, mal raus aus allem zu sein, mich fallen lassen dürfen , versorgt zu sein und ganz neue Anregungen zu bekommen.
Was deinem Mann von seiner Mutter gefehlt hat, wird er niemals nachholen können, selbst wenn sie jetzt noch leben würde, Einsicht wäre vermutlich nie zu holen gewesen. Das gilt es zu akzeptieren.
Die seelischen Wunden werden nie ganz weg gehen und können in Belastungssituationen immer mal wieder hochkommen, wie verschlossene Pakete plötzlich wieder aufspringen, doch man kann trotzdem mit Hilfe zu einem gesünderen Leben finden. Durch den Tod deiner Schwiegermutter ist es sicher stark aktiviert worden, bei mir war der Tod meines Bruders dies Jahr ein Auslöser, doch nun bin ich stabilisiert, manchmal sind auch zusätzliche Medikamente sinnvoll (Antidepressiva, die man meist vorübergehend nimmt).
Auch Rituale wie einen Brief an die entsprechende Person mit allen Emotionen, Schimpfwörtern etc.achreiben und dann zerreißen oder verbrennen kann helfen.
Also ich kann so ein paar Wochen Reha odernoch besser Akutklinik sehr empfehlen. Ich werde z.B.nun auch mehr Sport machen und wieder mehr für mich sorgen, was früher niemand gemacht hat.
Liebe Grüße und alles Gute!