Beiträge von Rose60

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    Ich kann da zusätzlich noch (auch aus Erfahrung) den Tipp geben, gewissermaßen zu protokollieren, was wann ggf.vorgefallen ist und den Hausarzt über die Situation informieren. Falls mal aus irgendeinem Grund eine Einweisung in Klinik oder Heim notwendig werden sollte,bist du nicht kopflos und kannst nachschauen. Man weiß nie, was der Abbau im Hirn so macht, was dir keine Angst machen soll, aber eben aus Erfahrung - mein Vater wurde irgendwann tatsächlich unzurechnungsfähig und der Hausarzt war dann im Bilde und nicht überrascht.

    Momentan scheint ja bei euch keine "Gefahr im Verzug" zu sein, "nur" der ganz normale Wahnsinn.

    Sicher hätten dir viele hier lieber den ultimativen Tipp gegeben..

    Liebe Grüße

    Hallo Stern,

    Was du tun kannst aus meiner Erfahrung und Einschätzung: nichts, außer abwarten, dass irgendein Ereignis (oft Sturz o.ä.) eintritt, das eine Veränderung erforderlich macht.

    Das kennen viele hier, u.a. ich selbst.. deine Mutter ist erwachsen , kennt die Fakten offensichtlich und will trotzdem nicht zu ihren Bedürfnissen stehen und Konsequenzen ziehen. Das ist ihr gutes Recht.

    Einerseits ist es schwer, wenn man weit weg ist, aber andererseits bist du so nicht noch täglich in die Pflicht genommen.

    Ich würde versuchen mir soviel wie möglich Gutes zu tun, diese Phase wird nicht ewig dauern, wie du hier in vielen Verläufen lesen kannst.

    Liebe Grüße

    Hallo Valentina,

    Nur kurz zum Briefschreiben: mit Esoterik hat es tatsächlich gar nichts zu tun. Man kann einfach mal seine Wut rauslassen und sich Emotionen wegschreiben, kann Schimpfwörter verwenden wenn man möchte etc. Es soll/muss ja niemand lesen, einfach nur damit man seine Gedanken und Gefühle loswird, bevor man dran erstickt.


    Ich persönlich kann mir tatsächlich was "wegschreiben" und dabei auch Gedanken sortieren. Ich habe den Wutbrief noch nicht weggeschmissen, bei Bedarf hole ich ihn nochmal hervor. Ich habe mir nie etwas davon versprochen, meiner Mutter die Vorwürfe entgegen zu schleudern.


    Ich bin aktuell ruhiger und ohne Panikattacken, da ich mich nicht mehr so unter Druck fühle. Ich bin froh, dass ich meinem Bauchgefühl gefolgt bin und den Klinikaufenthalt forciert habe, damit ich wieder mehr Abstand bekomme. Dafür ist es also offensichtlich nie zu spät.

    Liebe Grüße

    Schwiegertochter71 : ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass psychosomatische Akutklinik etwas anderes ist als Psychiatrie, nur zum Verständnis.. ich kannte es leider bis vor einiger Zeit gar nicht, hätte ich vor einigen Jahren supergut gebrauchen können. Ich habe nun gelernt, dass eine Verletzlichkeit bleiben wird, muss aber nicht mehr arbeiten, das macht es oft einfacher. Jedenfalls konnte ich nun (schmerzhaft) erarbeiten, dass ich meiner Mutter absolut nichts schuldig bin und das erleichtert mich tatsächlich, wurde mir vorher auch schon gesagt, aber nun ist es angekommen. Ich war auch noch nicht im Heim jetzt.. also ist ein anderes Problem als deins/eures, aber soll zeigen, dass man ein Leben lang lernfähig ist (bis zur Demenz jedenfalls..)

    Ohje, das klingt wirklich sehr belastend. Du schreibst ja, das dein Mann eine Therapie macht und das ist schon mal gut. Nur Therapie ist nicht gleich Therapie, in diesem Fall, wo es auch um Gewalt etc geht, ist oft eine Verhaltenstherapie oder sonstige , nur auf Gesprächsebene nicht genug, da würde ich schon eine tiefenpsychologische Therapie oder Hypnose o.ä.als sinnvoll erachten.

    Ich komme selbst diese Woche aus einem Klinikaufenthalt, psychosomatische Akutklinik, dort konnte man auch psychosomatische Reha machen. Hatte selbst viel aufzuarbeiten, was mit Gewalt in früher Kindheit zu tun hat und obwohl ich seit Jahren immer mal Therapien gemacht habe, auch nachdem noch zusätzlich mein Mann viel zu früh verstorben ist, habe ich nun sehr davon profitiert, mal raus aus allem zu sein, mich fallen lassen dürfen , versorgt zu sein und ganz neue Anregungen zu bekommen.

    Was deinem Mann von seiner Mutter gefehlt hat, wird er niemals nachholen können, selbst wenn sie jetzt noch leben würde, Einsicht wäre vermutlich nie zu holen gewesen. Das gilt es zu akzeptieren.

    Die seelischen Wunden werden nie ganz weg gehen und können in Belastungssituationen immer mal wieder hochkommen, wie verschlossene Pakete plötzlich wieder aufspringen, doch man kann trotzdem mit Hilfe zu einem gesünderen Leben finden. Durch den Tod deiner Schwiegermutter ist es sicher stark aktiviert worden, bei mir war der Tod meines Bruders dies Jahr ein Auslöser, doch nun bin ich stabilisiert, manchmal sind auch zusätzliche Medikamente sinnvoll (Antidepressiva, die man meist vorübergehend nimmt).

    Auch Rituale wie einen Brief an die entsprechende Person mit allen Emotionen, Schimpfwörtern etc.achreiben und dann zerreißen oder verbrennen kann helfen.

    Also ich kann so ein paar Wochen Reha odernoch besser Akutklinik sehr empfehlen. Ich werde z.B.nun auch mehr Sport machen und wieder mehr für mich sorgen, was früher niemand gemacht hat.

    Liebe Grüße und alles Gute!

    Liebe Alfi,

    Das ist wirklich schlimm zu lesen und du wirst es wirklich nicht verdient haben. Daher: wie wäre es mit Zeitraum verlängern?

    Ich habe gestern zum Glück noch eine Verlängerung für die Klinik bekommen, 5. Woche dann. Ich habe selbst den Plan meine Besuche bei meiner Mutter weiter auseinander zu ziehen. Mir fehlt in der Hinsicht wirklich NICHTS, was mich selbst erstaunt.

    Ich schreibe meinen Plan also hier um mich selbst zu stärken. In meinem Fall werden die Heimmitarbeiter sicher sagen "aber Ihre Mutter ist doch so lieb und nett", da geht es um andere Dinge, womit sie mich nachhaltig und ungünstig triggert. Viele schlimme Szenen kommen mir in dem bisher wöchentlichen Kontakt immer wieder hoch.

    Ich kann und WILL das nicht mehr..

    Also erinnert mich gerne, wenn ich demnächst was anderes schreiben sollte.

    Liebe Grüße an alle

    "Wenn wir heute für diejenigen sorgen (müssen), die nicht für uns gesorgt haben, als wir schutzbedürftig waren, dann ist das eine Erfahrung, die emotional sehr belastend ist."

    Liebe Sunnybee,

    Das hast du sehr gut auf den Punkt gebracht und hilft mir. Vielen Dank!!

    Irgendwie ist es nicht so einfach zu entspannen, wenn man in solch einer Klinik ja schließlich vorwiegend mit problembeladenen Leuten zu tun hat und in den Wunden kramt - aber dafür bin ich (auch) hier und der Abstand hilft für die Außenansicht.

    Liebe Grüße

    Liebe Rose,

    es scheint als wolltest du die Verantwortung für jeden einzelnen in deiner Familie und für die Ratsuchenden hier im Forum, wenn nicht für die ganze Welt auf deinen Schultern tragen.
    Es wäre schon viel gewonnen, wenn du dir sagst: Nicht alles auf einmal! Jetzt erstmal das tiefe Luftholen, dann die Gedanken ordnen: Was zuerst, was später?
    Liebe Grüße von Buchenberg und Frau

    Lieber Buchenberg,

    Ganz so krass ist es zum Glück nicht, aber mein Verantwortungsgefühl springt sicher schneller an als bei manch anderem. Ich bin dabei zu bearbeiten, woher das rührt und wie ich damit umgehen kann. Das ist bei entsprechender Konditionierung nicht so einfach über den Kopf zu regeln. Aber daher war ja mein Bauchgefühl so richtig und wichtig den Aufenthalt zu erkämpfen, bevor ich in der Regelpsychiatrie lande.

    Ihr hier seid selbstverantwortlich und auch meinen Kindern gegenüber bin ich keine Glucke, nur bzgl.meiner Herkunftsfamilie besteht noch das Problem relativ intensiv.

    LG

    Vielen lieben Dank, liebe Mauerflower, für deine einfühlsamen Worte!

    Im Hospizverein hatte ich vor ein paar Monaten schon mal angefragt, da hieß es, nach Rücksprache mit dem Heim sei meine Mutter noch nicht so weit, andere hätten es nötiger und nicht so viel Personal...

    Aber vielleicht wage ich nochmal einen Versuch

    Hallo ihr Lieben,

    Heute melde ich mich aus der psychosom. Klinik. Bin nun gut zwei Wochen hier, die Woche, bevor ich fuhr, hatte ich mehrmals nachts panikattacken wie nie zuvor mit Schmerzen im Herzbereich. Es zeigte mir also, wie nötig es für mich war und hier wurde es durch tiefgehende Gespräche vorübergehend sogar noch schlechter vom gesamtbefinden, ich hatte die höchsten Blutdruckwerte meines Lebens und die Medikamente wurden erhöht. Die letzten Tage merke ich zunehmende Entspannung, mir wird aber auch bewusst, wie mich der Abstand zu den Altenheimbesuchen entspannt, wie sehr mich der Kontakt mit meiner Mutter besonders seit dem Tod meines Bruders im Frühjahr belastet hat, weil in dem ganzen Zusammenhang alte Bilder getriggert werden, welche Schuld meine Mutter auch auf sich genommen hat... Ich weiß nicht, ob das jemand versteht hier, aber irgendwie muss ich es mal loswerden.

    Es ist eigentlich glasklar, dass ich die Frequenz der Besuche zurückfahren muss, doch außer mir kommt quasi niemand dorthin außer alle drei Monate meine Schwester, die vorher über Jahrzehnte täglich mit meiner Mutter zusammengegluckt hat.


    Im Heim wird es wohl kaum jemand verstehen, da meine Mutter einen Sympathiebonus hat, und ich will auch nicht eine teure Seniorenbegleitung aus eigener Tasche bezahlen , ehrenamtliche gibt es angeblich kaum. Ich komme da gedanklich nicht weiter. Ich hatte ja so schon das Gefühl zu wenig zu tun.

    Danke fürs Lesen! Wenn jemand eine Idee dazu hat, her damit;)


    Liebe Grüße

    Hallo Mauerflower,

    Ich würde tatsächlich auch nach Einrichtungen schauen und ggf. Vorschläge machen.

    Allerdings sollte man sich ein geschl. Pflegeheim nicht wie einen Knast vorstellen, bei dem alle Zimmertüren etc.abgesperrt werden. Bei meinem Vater war es ein scheinbar "normales" Wohnheim, aus dem man nur aus dem Garten nicht weiter raus kam. Das Personal war lt.meiner Schwester außergewöhnlich liebevoll und vor allem mit besserem Personalschlüssel als in gewöhnlichen Heimen.

    Liebe Grüße

    Hallo mauerflower,

    Deine Bedenken kann ich sehr gut verstehen, auch wenn ich dir nicht wirklich weiterhelfen kann. In der heimatgegend meiner Mutter gab es auch fast nur Heime mit Doppelzimmern, was ich persönlich als Zumutung empfinde, wenn man noch viele klare Phasen hat jedenfalls. Daher habe ich meine Mutter ja u.a.in meinen Nachbarort geholt, in unserer Gegend ist Einzelzimmer Standard, egal welche Versicherung, und nicht mal teurer als die Heime mit DZ im Heimatort meiner Mutter.

    Ich wünsche euch von Herzen eine baldige passende Lösung, damit du dich auch etwas entspannen kannst.

    Liebe Grüße

    Liebe Alfi,

    Du springst immer noch (manchmal) auf die Knöpfe deiner Mutter an - bitte lass ihr nicht diese Macht über dich, dein Leben, deine Gesundheit!! Deshalb genau richtig: mehr zeitlicher Abstand!! Wir erlauben es dir 😉


    Nun ich aus dem geplanten Off: bin seit vorgestern in Reha, wurde zunächst von 3 auf 4 Wochen verlängert (als privat versichert muss man darum echt kämpfen), wollte eigentlich auch nur sporadisch hier rein schauen. Habe mich ganz offiziell im Pflegeheim für die nächsten Wochen abgemeldet und meine Schwester als Ansprechpartnerin bei Fragen angegeben. Prompt gestern morgen ein Anruf bei mir zuhause, was mein Partner mir weiter gegeben hat. Ich solle "umgehend " im Heim mein Einverständnis für eine Impfung meiner Mutter abgeben, dabei hatte ich meine Einstellung dazu der Pflege offiziell vorher bekannt gegeben. Danach hatte ich echt Puls!!

    Habe meine Schwester uber Handy angeschrieben, die es dann Stunden später erledigt hat...Was soll man dazu sagen?

    Ich merke nun meinen Grad der Erschöpfung so richtig, meine Mutter ist ja "nur" ein Baustein des Ganzen...


    Liebe Grüße an Euch alle