Beiträge von Rose60

    Hallo Alfi,

    Auch für dich tut es mir leid und ja, besser keinen regelmäßigen Besuchstag, damit deine Mutter nicht vorbereitet sein kann und sich schon mal in Position bringen kann.

    Ich hoffe auch für dich darauf, dass mit dem weiteren Vergessen eine Besserung (für dich ) einsetzt.


    Meine Mutter rief mich heute Abend an (anscheinend hat ein Pfleger ihr geholfen) und hat mich im Brustton der Überzeugung gebeten, ihre Mama anzurufen, sie würde es heute nicht mehr schaffen nachhause zu kommen, wird ihr gerade alles zuviel - hab natürlich gesagt, klar rufe ich ihre Mama an und gebe Bescheid, sie solle mal besser heute dort bleiben. Das klingt dann alles sowas von normal - ist aber deutlich besser auszuhalten als im ersten Jahr..


    Liebe Grüße

    Hallo Tanja,

    Warum gehst du zu deiner Mutter und holst dir diese Abfuhr ab? Kannst du dir vorstellen, das Feld zu verlassen, sobald sie so gemein und herabwürdigend zu dir wird? Ich fände es sehr berechtigt.

    Liebe sunnybee,

    Das kann ich alles sehr gut nachvollziehen, habe ja auch eine chronische Erkrankung, bei der ich bestimmte Regeln einhalten muss (u.a. Stress vermeiden). Es hilft mir zu lesen, wie du gelernt hast, Grenzen zu ziehen.

    Anfangs habe ich mich auch noch eher Diskussionen ausgesetzt bei meiner Mutter, da hatte ich vieles noch nicht so durchblickt, seitdem ich selbstbewusster bei meiner Mutter auftrete und nur in relativ stabilem Zustand hingehe, hat sie offensichtlich auch mehr Respekt vor mir . Allerdings hat sie mich nicht so beschimpft, eher passiv aggressiv Vorwürfe gemacht. Das muss man auch erstmal klar kriegen..

    Liebe Grüße

    Da schließe ich mich den Glückwünschen mal schnell an, du hast sehr schnell "gelernt" und es umgesetzt, liebe Alfi(Rückschläge inbegriffen, gehört dazu..).

    Morgen ist mein nächster Besuch im Heim geplant, meine Neffen waren vor ein paar Tagen nach langer Zeit bei ihrer Oma und sie hat sie nicht ansatzweise erkannt, das ist für beide Seiten traurig, dafür dachte meine Mutter, sie wird von ihren Cousins besucht - immerhin. Ich denke oft, ich müsste längst hin(ist 10 Tage her), aber letzte Woche ging es mir selbst nicht gut , merke nun auch die Ü60 bei Blutdruck etc, und wenn ich dann sie besuche, endet es nicht gut, ich muss schon selbst stabil sein.

    LG an alle

    Hallo HBL,

    diese Schuldgefühle kann ich gut nachvollziehen, aber es war ein gewagtes Versprechen, dass Ihre Mutter NIE ins Pflegeheim kommt. Wir wissen ja alle nicht, was das Schicksal für uns bereit hält, wann und wie unser Leben zu Ende geht. Für uns alle hier im Forum ist die Demenz unserer Angehörigen eine sehr traurige Angelegenheit, in die man erst hineinwachsen muss.

    Manche versterben bei einer OP, andere verkraften vom Gehirn her die Narkose nicht mehr und dann kamen noch Stürze Ihrer Mutter dazu, so wie es vielen unserer Elternteile auch zuhause erging. Niemand kann das wirklich bis zum letzten verhindern. Nun ist aber doch für Ihre Mutter gemessen an den Umständen bestmöglich gesorgt und es klingt nicht so, als könnten Sie bei den Ausfällen Ihrer Mutter die Pflege selbst problemlos übernehmen, jede Nacht daneben sitzen etc... Also muss man sich mit den Gegebenheiten abfinden.

    Mir persönlich hat sehr geholfen (wie auch anderen) die Angelegenheit mit einer psychol. oder seelsorglichen Berater/in zu besprechen und es kann sehr gut tun, wenn man von außen bestätigt bekommt, dass man nichts falsches oder schlechtes getan hat - denn das ist nicht so!! Sie haben Ihre Mutter nicht bewusst vernachlässigt - also auch nichts vorzuwerfen. wir können alle nicht Schicksal spielen und alles unter Kontrolle haben, weil wir ganz normale Menschen sind.

    Alles Gute erstmal!

    Liebe Grüße

    Rose60

    Hallo Illu,

    Diese Zweifel haben wir ja letztlich fast alle hier, selbst MIT Stürzen.. du hast deine Mutter in einem geschützten Rahmen unterbringen wollen und das zu Recht, das klingt mit deinen Geschwistern einfach nicht zuverlässig genug!

    Es bleibt ein komisches Gefühl, als Tochter etwas über den Kopf der Mutter zu entscheiden, aber es ist m.E.verantwortungsvoll und das ist entscheidend.

    Liebe Grüße

    Hallo Tanja,

    Da gibt's ja einige Parallelen zu meiner Mutter, irgendwie beruhigend. Erst das mit dem entgleisten Zucker - meine Mutter hat schon sofort wieder vergessen, dass sie im Krankenhaus war, dabei fand ich es so furchtbar dort..

    Und nun offensichtlich ein Schub, Zuhause ist das Haus mit ihrer Mama drin, nun relativ konstant, immer wieder ein Stück Abschied mehr.

    Liebe Grüße

    Hallo Ivy,

    Es tut mir erstmal leid, dass mit deiner Mutter gleich die nächste Aufregung hinterherkam, so ging es mir ja kürzlich nach dem unerwarteten Tod meines Bruders, als dann gleich meine Mutter ins Krankenhaus kam. Da fühlte ich mich auch überfordert und da produziert der Körper oft alle möglichen Symptome wie Herzrasen , Unruhe, Schlafprobleme - ich muss es aktuell auch mit Medikamenten angehen, dafür wurden sie schließlich erfunden .

    Was mir aber genauso leidtut ist, dass du so ein schlechtes Selbstbild hast ("schlechteste Tochter der Welt"). Dafür kann man einiges tun!!

    Was ich in meinen Jahren der Psychotherapie etc.gelernt habe ist, jeder sollte um seiner selbst willen geliebt werden und nicht, weil du einen bestimmten Beruf ergreifst, den andere für dich bestimmen (deine Eltern) oder weil du Enkel für sie produzierst oder einen Partner nach ihrer Wahl hast - wir leben nicht mehr im Mittelalter!!

    Ob du in der Hinsicht etwas für dich tun willst (Psychotherapie, Reha-Maßnahme o.ä.) , kannst du selbst entscheiden oder ob du dich weiterhin wie ein Looser fühlen willst..

    Momentan hast du genug im Kopf zu verarbeiten, aber wenn sich alles etwas beruhigt, denk mal drüber nach;)

    Ich hoffe diese ehrlichen Worte sind ok, aber ich sage dir das, weil ich mich selbst jahrelang in diesem Dilemma befand und erlebt habe, dass man daraus kommen kann und sogar das Leben wieder genießen, sich selbst wertvoll fühlen u.v.m. Es fühlt sich wirklich besser an so ;)


    Deine Mutter wird nun versorgt, es ist offensichtlich, dass sie nicht mehr allein leben kann und der Zusammenbruch hat eine Veränderung ins Rollen gebracht, so wie bei soooo vielen hier vorher ein Sturz oder ähnliches Ereignis.

    Uns allen wird gelegentlich im Leben etwas vor die Füße geworfen, das wir uns nicht aussuchen würden und wir müssen einen Umgang damit finden - ohne Kontrolle, wie Buchenberg schreibt.

    Man kann sich damit sehr ohnmächtig fühlen - oder aber gelegentlich zu der Erkenntnis kommen, dass wir uns gar nicht immer so anstrengen müssen - denn wie der Rheinländer sagt "et kütt wie et kütt"..


    Liebe Grüße

    Hallo Illu,

    Bei vielen Bewohnern ist es wohl auch so, dass sie sich mit der Zeit durch den geregelten Tagesablauf stabilisieren und erstmal wieder besser drauf sind. So habe ich es bei einigen nach Wochen bzw.wenigen Monaten erlebt/empfunden.

    Ab einem gewissen Punkt müssen wir den Dingen ja eh ihren Lauf lassen und können uns wieder anderen/unseren Themen zuwenden.

    Soweit ich aus verschiedenen Heimen mitbekommen habe, sind doch ein großer Teil der Bewohner dement, meist der Auslöser, warum sie dort sind, nur eben auf verschiedenen Levels.. von daher ist mir nicht klar, warum du einen Wechsel überlegst ? Kannst du das mit der Heimleitung und/oder Pflegeleitung besprechen?

    Vielleicht darfst du nun auch zunehmend loslassen, da deine Mutter betreut ist und du hoffentlich bald ruhiger werden kannst, weil sie deinen zu beeinträchtigten Geschwistern nicht mehr ausgeliefert ist.

    Ich war zu Beginn des Heimaufenthalts meiner Mutter auch deutlich unruhiger und habe öfter nachgefragt, mir quasi ständig Gedanken gemacht, doch irgendwann wurde es mir zuviel und ich bekam mehr Vertrauen, dass alles seinen Lauf nehmen wird und ich nicht alles beeinflussen kann. Das ist ein Prozzess und geht nicht wie einen Schalter umlegen.

    Liebe Grüße

    Hallo Kedi,

    ob physisch oder psychisch bedingt, kann mit niedrig dosierten Antidepressiva ein chronischer Schmerz heutzutage oft sehr gut behandelt werden. Ich würde einen Schmerztherapeuten befragen, das Schmerzgedächtnis kann behandelt werden und es wäre nicht fair, dies als "rein psychosomatisch" abzutun.

    Ist eine Magenerkrankung eigentlich ausgeschlossen worden? Bei Übelkeit kann man ja auch Abneigung gegen alles essen und trinken haben, ansonsten auf jeden Fall logopädische Abklärung, da kann ich Hr Gust voll zustimmen.

    Künstliche Ernährung über PEG würde ich sehr gut abwägen von der Sinnhaftigkeit.

    Liebe Grüße und alles Gute

    Ja, genauso nehme ich das auch wahr. Selbst von Telefonaten scheint meine Mutter maximal im Moment zu profitieren, da bleibt noch weniger von hängen und das ist doch irgendwie sehr traurig.

    Im Heim kann meine Mutter, nun endlich coronafrei einzelne Bewohner ansprechen, was sie aber auch nicht mehr zufrieden stellt, weil es keinerlei gemeinsame Vergangenheit gibt. Wenigstens die wechselnden Mitarbeiter vom sozialen Dienst bringen noch etwas frischen Wind ins Haus.

    Da bekomme ich ehrlich gesagt schon teils etwas Angst vorm Altwerden...

    HAllo sunnybee,

    Das kann ich gut verstehen, meine Mutter kann zwar nicht mehr besonders mobil - zum Essraum kann sie noch laufen - aber will auch gerne viel bespaßt und unterhalten werden. Da sich die Gespräche immer im Kreis drehen, finde ich es auch sehr anstrengend und fühle mich schnell ausgelaugt. Da müssen wir gut zu uns sein um es noch eine Zeit so mitzumachen.

    Hallo ChartySue,

    Erstmal herzlich willkommen hier im Forum.

    Bin auch nur Laie, aber wenn deine Mutter nicht schon früher aus Verlogenheit Dinge entsprechend gedreht hat, kann natürlich eine beginnende Demenz sein. Um diese festzustellen, müsste deine Mutter zu einem entspr. Test beim Neurologen/Psychiater bereit sein oder einem MRT /CT, durch das man Hirnatrophie oder ggf.Tumor sehen könnte.

    Es klingt aber nicht so, dass sie entsprechend Leidensdruck hat, so wie es uns hier fast allen anfangs ging. Mangelnde Einsicht gehört quasi zu Demenz dazu. Auf einen Hirntumor weist oft eher Sprachprobleme, Krampfanfälle etc.hin.

    Da wird man hier eher wenig raten können, leider, sage ich mal.

    Auf jeden Fall scheint es so zu sein, dass du von deiner Mutter nicht mehr Einsicht in verletzendes Verhalten dir gegenüber erwarten kannst und im Rahmen deiner Therapie vor allem einen Umgang damit erarbeiten kannst und irgendwie versuchen mit dem abzuschließen, was geschehen und nicht mehr zu ändern ist.

    Kannst du dich - außer den Hausarzt mit ins Boot zu nehmen - zurückziehen um mehr Frieden zu finden? Und dann die Dinge erstmal sich entwickeln lassen, ohne auseinander zu nehmen, wer wirklich was gesagt oder geschrieben hat?

    Demenz kann sich über Jahre entwickeln, ich hatte vor ca.6 Jahren den ersten Verdacht bei meiner Mutter, als sie von meiner Einschätzung erfuhr, war sie stinkwütend und nicht kooperativ. Seit 3,5 Jahren ist sie im Heim durch mehrfache Stürze, dort anfangs selbst für den Neurologen nicht eindeutig, erst seit ca.zwei Jahren. Und mit Ende 80 bekam sie keine Medikamente mehr, das bringe nichts..


    Ist vllt ernüchternd, meine Antwort?

    Vielleicht melden sich andere noch.


    LG

    Hallo Buchenberg,

    Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, aber meine Mutter wird von ihrem Gefühl her immer jünger mit zunehmender Demenz - und die Einsicht des Bedarfs nach Hilfe eher geringer, angeblich bekommt sie weder beim Waschen noch Anziehen noch sonstwas Hilfe, kann alles allein und deswegen zurück in ihr Elternhaus um ihrer Mama zu helfen... ;)

    Aber ich würde euch natürlich baldigen ruhigeren Umgang wünschen.

    Liebe Grüße

    Lieber sohn83,

    Meine aufrichtig Anteilnahme zum Tode deines Vaters!! Nun ist es doch recht schnell gegangen und das Gefühl, dass er sich auf den Weg gemacht hat die letzte Zeit war offensichtlich richtig .. ich hoffe, du kannst es nun so annehmen, dass seine Zeit zu gehen gekommen war. Was du beschreibst mit der Pflegerin, klingt sehr beruhigend, genauso wie es bei meinem Mann vor einigen Jahren war. Auch das drumherum mit Kerze, Pater etc. Ein würdiger Abschied . Dass du es gerne mit der Beerdigung absolvieren möchtest , verstehe ich gut. Anfangs ist man noch unter Adrenalin, das kann helfen hindurch zu kommen.

    Was du von deiner Cousine schreibst, finde ich toll, auch dass du es angesichts der Situation genießen konntest. Trauer bedeutet nicht die ganze Zeit weinen, das wird noch genug kommen und wenn nicht, ist es auch ok.

    Jeder hat seinen eigenen Weg.

    Ich wünsche dir nun die nötige Energie und zwischendurch Ruhe.

    Mehr als du konnte man wohl kaum für einen dementen Vater tun, klopf dir mal selbst auf die Schulter ;)


    Von Herzen alles Gute!!

    Rose 60