Anmelden musste ich mich in der ganzen Zeit nicht, es gab nur eingeschränkte Besuchszeiten, aber reichlich. Und endlich darf wieder zusammen gesungen und gefeiert werden;)
Beiträge von Rose60
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Die Idee mit dem Foto per Handy hatte ich auch.
@carolina: ich habe es bei meinem Vater auch so gemacht, dass ich dem Betreuungsgericht einiges geschrieben habe, was sich bei ihm verändert hatte, wie er sich selbst und andere gefährdet hat, dass er Post nicht mehr verstanden und bearbeitet hat etc.
Die Betreuung wollte ich wie du keinesfalls übernehmen, zumal das letzte, was ich von ihm gehört hatte, eine Morddrohung für mich und meine Familie war . Also ich kann nachvollziehen, wenn man wirklich gar nichts mehr mit einem Elternteil zu tun haben will, die Betreuung durch eine vom Gericht bestellte Frau kostete meine Eltern allerdings ein paar hundert Euro monatlich, das muss man wissen, weiß nicht, ob es einkommensabhängig ist, reich sind sie jedenfalls nicht.
Andererseits ist es definitiv so, wie schwarzerkater schreibt, Betreuung heißt in dem Fall mehr Ansprechpartnerin und nicht, dass du bei deiner Mutter mit Hand anlegen musst.
Ich wünsche dir,dass es bald ruhiger für dich wird!
Liebe Grüße
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Bei mir in NRW gilt es seit Weihnachten schon mit der eigenverantwortung für Tests. Das finde ich erleichternd. Entweder ich mache ihn selbst zuhause und sie verlassen sich auf meine Aussage oder man lässt sich im Heim testen auf deren Kosten und wartet dann die 15 Minuten dort.
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Wow, da bist du einen großen Schritt weiter und darfst dir auf die Schulter klopfen und dir für die lange alleinige Begleitung was gönnen, finde ich
Ich kenne das, wie schwer oft das Loslassen ist und die Bedenken, ob andere auch alles wirklich im Blick haben. Habe anfangs auch öfter dort angerufen und Anregungen gegeben, was ich wichtig finde, weiß nicht, ob ich die Pfleger genervt habe. Aber ich denke, es kann nicht falsch sein, wenn sie merken, man hat selbst einiges im Blick, bemüht sich und bekommt mit, was läuft oder auch nicht.
Diese beständige Sorge kann man sich von außen gar nicht so vorstellen..
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Hey Alfi,
Der Brief vom Amtsgericht klingt doch sehr beruhigend
also kann deine Mutter dir nix und die Drohungen bleiben in der Luft hängen. Ich denke, wenn beim nächsten Mal wieder Phase 2 dran ist, darfst du schnell die Bühne verlassen und dich schützen
Bin heute selbst erleichtert, da meine Mutter bei meinem heutigen Besuch besser drauf war und nicht mehr komplett in einer anderen Welt. Halleluja!
Was wieder auffiel: aus ihrer gesamten Familie sei ja keiner mehr da - ich zähle demnach nicht dazu und meine Schwester, die zuvor Jahrzehnte fast jeden Tag stundenlang bei ihr war, jetzt nur alle paar Monate, kann sie kaum erinnern. Als ich den Namen erwähnte "wer ist das denn?"
Aber sie hat aktuell noch auf dem Schirm, dass ich regelmäßig vorbei komme.
Immerhin
Liebe Grüße und gute Erholung!
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Ja, liebe Annette, das ist genau die Situation, wie sie hier schon oft beschrieben wurde. Da hilft es einem als Betroffenem in dem Moment wenig , dass das Elternteil dement ist. Es sind ja noch die gefühlt selben Menschen, die uns das Alles an den Kopf werfen und in dem Moment auch oft noch genau wissen, wie sie uns treffen können. Da wirst du erst etwas Zeit zur Erholung brauchen, von daher finde ich die Ansage besser erst wieder am Wochenende zu kommen, auf jeden Fall gut und sinnvoll.
Nach meiner Erfahrung hat meine Mutter umso mehr aufgedreht, je schlechter mein Gewissen war, ich bin anfangs oft mit Tränen in den Augen aus dem Heim gekommen und zweifelte auch oft genug, da meine Mutter so überzeugend sein konnte.
Später habe ich erfahren, dass sie herum erzählt hat, ich habe sie unter Vortäuschung falscher Tatsachen dort hingeholt, hätte ihr gesagt, dass ich sie zu mir nehme etc. Nichts davon stimmte, vllt.hat meine Mutter es sich aber so zusammen gereimt.
Es kann sehr verletzend sein und man muss sich etwas innerlich schützen und wappnen, mit kompetenten Menschen darüber sprechen..
Vielleicht belohnst du dich als Entschädigung mit irgend etwas
Du schaffst das, so wie wir alle irgendwann.
Liebe Grüße
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Hallo Rini,
Wie Schwarzer Kater schon schreibt, die Situation an sich löst bei uns Angehörigen Traurigkeit aus, auch weil man es irgendwann oft nicht mehr allein schafft und nicht weiß, was durch die Veränderung auf einen zukommt. Soweit normal.
Wir haben tatsächlich gute Erfahrungen mit Kurzzeitpflege gemacht, das ist sicher von Fall zu Fall und von Heim zu Heim verschieden. Die Wahrnehmung deiner Oma kann auch ganz anders sein als deine/eure. Jeden Tag bin ich auch am Anfang nicht hingegangen, da konnte meine Mutter von sich aus noch andere ansprechen. Sie konnte ganz normal am Programm teilnehmen.
Ich wünsche euch eine angenehme Zeit!
Liebe Grüße
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Wir haben bei meiner Mutter auch so gut wie keinerlei Sachen von Zuhause reinstellen dürfen, weil sie ja nicht bleiben wollte/will(seit über drei Jahren "Kurzzeitpflege"), natürlich Kleidung schon. Nur einzelne Tischdecken von Zuhause durfte ich nach zwei Jahren "vorübergehend" auf den Tisch austauschen.. ansonsten haben wir nach und nach Fotos von uns an die Wand oder zum Hinstellen da lassen dürfen.
Vom Heim aus wurde ihr ein Sessel hineingestellt von einer anderen Bewohnerin, das fand ich sehr nett.
Bislang dachte ich, dass es nur bei uns so ist, daher danke für eure Antworten
Liebe Grüße
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Das ist ja für gesunde Menschen schon sehr unangenehm, finde ich.
Und danke für deine Antwort, lieber sohn83, so können wir uns immer mal wechselseitig über Wasser halten;) es fällt mir sehr schwer diese phasenweise Trauer und die Erinnerung an schlimme Geschehnisse meiner Mutter mit auszuhalten, das war in der eigentlichen Situation schon so. Ich schaffe es nur mit Abstand und angenehmer Ablenkung, man mag es Verdrängung nennen, aber anders geht's halt manchmal nicht.
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Liebe SchwarzerKater,
meine Mutter bekommt seit längerer Zeit schon stimmungsaufhellende Medikamente(Antidepressiva), es wirkte m.E. auch phasenweise, momentan schieben die Pfleger und auch ich diese aktuelle stärkere Verwirrung auf den Infekt, wegen dem sie auch weniger aus dem Zimmer kommt. Seit einiger Zeit auch ein Neuroleptikum zur Nacht, danach hatte ich für die letzten Wochen den Eindruck, dass es besser war.
Aber du hast Recht, ich werde nächste Woche nochmal mit jemand aus der Pflege sprechen, hatte ich auch immer mal wieder und eigentlich beobachten sie recht gut, je nachdem auch wer gerade Dienst hat, muss man natürlich sagen. Wöchentlich kommt m.W.n. ein Neurologe, mit dem sie die Bewohner durchgehen.
Vielleicht habe ich gestern wieder eine besonders schlechte Phase erwischt, diese Story von gestern war mal wieder typisch nur mir als Tochter berichtet. Es war interessanterweise fast das erste Mal nach über drei Jahren, dass sie überhaupt meinen Vater erwähnt hat, hat mich schon gewundert, da wusste sie bislang auch immer, dass er tot ist.
Ich weiß nicht recht, ob in der Demenz auch alte Geschichten typischerweise hochkommen? Was sie mir gestern berichtet hat, ist eben wirklich vor über 40 Jahren passiert..
Liebe Grüße
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Liebe Alfi,
Ich verstehe es so, dass du dich immer noch vor dem Schreckgespenst "Anwalt" fürchtest und dich deshalb noch versuchst,gut mit deiner Mutter zu stellen?
Ansonsten ist die Frage von Carolina durchaus berechtigt, warum du dich nicht zurückziehst bzw.wenigstens die Abstände verlängerst.
Aber mit deiner Beschreibung hier hilfst du sicher noch anderen Lesern/innen.
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Hallo zusammen,
Nach meinem heutigen Besuch im Heim drei Tage nach dem vorherigen habe ich meine Mutter wieder sehr verwirrt vorgefunden (mit abklingendem Infekt immerhin). Sie empfing mich schon mit verweinten Augen und hatte angeblich gerade von Untaten meines Vaters erfahren - Details erspare ich euch, aber tatsächlich früher passiert, für meine Mutter war es brandaktuell und ich hatte keine Chance sie aus ihrer momentanen Welt zu holen, auch keine Ablenkung möglich, weil sie doch dieses Thema erstmal verarbeiten müsse. Und er sei den ganzen Tag weg und kümmere sich nicht um sie, habe ihr kein Geld dagelassen und das alles "kurz vor Weihnachten".. ich habe sie in den Arm genommen und getröstet, sie hat sich erstmal ausgeweint, meinte dann der Druck habe nun nachgelassen..
Puh, es ist so traurig, auch für mich immer wieder mit diesen alten Themen konfrontiert zu werden . Es hat mir wieder gezeigt, dass es mich nur schwächt, öfter als 1mal/Woche mich dem auszusetzen, genau wie es meine Therapeutin eingeschätzt hat, ich kann mich da nicht professionell gegen schützen, auch wenn es mich in der Situation selbst nicht so erwischt.
Ganz ehrlich, am liebsten würde ich noch viel seltener hingehen und ich bin fast ein bisschen neidisch auf die Angehörigen, die sich noch soviel häufiger kümmern können.
Bevor meine Mutter hier in der Nähe war, habe ich sie ca.alle drei Monate besucht und wöchentlich telefoniert, weil es für mich ein "Ort des Grauens" dort war und nun seit drei Jahren der deutlich häufigere Kontakt, entweder anfangs Vorwürfe eingesammelt, nun mal mehr mal weniger Trauerphasen, um Verlust wichtiger Menschen, nun die Themen um meinen Vater, verpasste Chancen im Leben, die ich never ever ausbügeln kann..
Ich hoffe ich darf es heute auch hier rauslassen, sonst wegklicken. Ich brauche also auch wieder Abstand. Das Telefon habe ich zum x-ten Mal aktiviert, damit man meine Mutter auch einfach anrufen kann, sie schafft es immer wieder den Ton abzustellen o.ä.
Für heute liebe Grüße an alle
Rose
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Hallo Buchenberg,
Das ist sicher ein großes Thema, das du hier anschneidest.
Wir sind auch zwei Schwestern (unser Bruder fällt wegen Schwerbehinderung raus, braucht eigentlich auch unsere Aufmerksamkeit..), bei uns gab es bislang allerdings von keiner Seite den Vorwurf, das eine zuviel an sich reißt. Allerdings schon mir gegenüber der Vorwurf, dass ich zu wenig mache, als meine Schwester am gleichen Wohnort wie meine Eltern, nach dem Tod des Vaters unsere Mutter, sich verantwortlich fühlte. Dass ich in Gedanken ständig dort war, vieles nicht einschätzen konnte, die wesentlichen Dinge wie Pflegestufeantrag, Antrag auf rechtl.betreuung für unseren gefährlichen Vater etc.auf den Weg brachte, wurde mir mehr vorgeworfen als gewürdigt.
Ich denke, diese Probleme entstehen besonders dann, wenn sich die betreuende Person/Tochter meist, überfordert fühlt.
Nun wo meine Mutter im Heim gut betreut ist, hat sich die Situation auch unter uns Schwestern deutlich entspannt. Für meine Mutter tut es mir oft leid, dass sich meine Schwester nach den vielen Jahren der Überforderung seeehr zurückgezogen hat und nur alle drei Monate zu Besuch kommt, mir immer mal Vorschläge macht, wie und wann ich meine Mutter öfter zu mir holen, bekochen und sonstwas kann - da muss ich mich abgrenzen.
Manches muss man dann "einfach" stehenlassen, "man kann sich aufregen, ist aber nicht dazu verpflichtet" - ist dann mein Wahlspruch;)
Liebe Grüße
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Ach Mensch, das ist wirklich sehr ernüchternd und man kommt sich so schäbig vor, oder?
Und das der eigenen Mutter gegenüber ist eine echte Herausforderung, anders als bei Kindern, finde ich..
Regelmäßig besuchen muss ja nicht täglich bedeuten. Ich denke auch, man muss deiner Mutter erstmal ein bisschen Zeit zum Ankommen geben und ein bisschen drauf stoßen, dass es dort auch neue Kontakte geben kann.
Meine Mutter hatte ein paar Monate sogar eine Art Freund, die richtig verliebt schienen und gerne beieinander saßen. Leider ist er plötzlich verstorben , aber es gab dann auch längere Zeit eine Freundin.
Alles Gute für euch alle!
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Vor ein paar Jahren habe ich mich auch zum Thema ausländische Pflegekräfte schlau gemacht, da wurde uns schon ein Tagessatz von mind.80 Euro plus Verpflegung und Fahrtkosten genannt, wenn die "Pflegekraft", die ja eben meist keine Pflegeausbildung hat, ein bisschen Deutsch kann.
Das wäre also absolut nicht günstiger als das Heim und es muss sich vor Ort weiterhin ein Angehöriger kümmern. Bei den noch günstigeren Kräften ist m.W.n.keine vernünftige Versicherung gegeben und ich fand es aus den Gründen wie vermutlich Heimweh etc.nicht vertretbar.
Meine Mutter sagt immer noch gelegentlich, sie hätte sich doch eine Pflegekraft nehmen können, ich bin mir aber recht sicher, dass sie diese auch des Stehlens bezichtigen würde, sich nicht angemessen mit ihr unterhalten könnte etc.
Meine Erfahrung von Bekannten sind sehr unterschiedlich dazu,von Alkoholmissbrauch bis kaum ein Wort deutsch vieles dabei..
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Bei uns ist es eher so, dass meine Mutter Stille viel schlechter aushält als ich, sie hat immer gerne sich unterhalten und empfindet meist noch stark, dass ihr nun Worte fehlen oder in ihrer Wahrnehmung nichts zu erzählen hat, weil sie die Aktivitäten im Heim ja auch sehr schnell vergessen hat und meint, jeder Tag sei gleich und daher müsse sie endlich wieder nachhause .
Ich verstehe deinen Frust bzgl.deiner Schwester, Sohn83, aber ich schaffe es kräftemäßig auch nicht mehr als einmal/Woche, aus verschiedenen Gründen. Ich fürchte, das musst du akzeptieren und nicht unter Druck geraten, es noch auffangen zu müssen, indem du dann wieder häufiger hingehst.
Meine Mutter ist aktuell krank mit einem Infekt und gestern habe ich ein paar Dinge daher besorgt, sie hatten ihr den Kaffee etc.aufs Zimmer gebracht und durch den Infekt war sie wieder verwirrter. Die Pfleger haben es aber auf dem Schirm, hatten den Arzt bestellt und schauen nach ihr.
Wir müssen wohl akzeptieren, dass die verbleibende Zeit unserer Eltern mit diesen Einschränkungen behaftet ist, auch wenn sie mir öfter leid tut, mehr habe ich nicht zu geben als so wie ich es halte und ich bin sehr dankbar, dass ich dies mit einer Therapeutin vor einiger Zeit so erarbeitet habe.
Ich wünsche dir einen guten Einstieg in die Therapie und du darfst dort selbst das Tempo mitbestimmen, in dem Themen erarbeitet werden. Das geht eh nicht im Hauruck-Verfahren
Liebe Grüße an alle
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Liebe Alfi,
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie dich dieses Auf und Ab der Befindlichkeiten deiner Mutter auch fordert, ähnlich ist es ja bei uns. Da findet man sich damit ab, dass die Mutter nun vielfach abbaut und dann wieder fitter holt sie zum nächsten Schlag aus - und macht dich nieder.. das ist m.W.n.typisch bei vaskulärer Demenz. Meine Mutter ist zum Glück nicht mehr so biestig, auch eher nicht narzistisch, doch nach über drei Jahren im Heim ist gerade wieder die Phase "will mal langsam wieder nach Hause, kann doch wieder spülen, Kartoffeln schälen".. "muss mich um meine Mama kümmern "
Ansonsten sehe ich es wie schwarzer Kater, notfalls geht's in Krankenhaus oder Hausarzt kommt ins Heim. Bitte setz dich nicht diesen "Gefahren " aus, mit Mutter im Taxi und so. Da hätte ich auch Herzrasen.
Stell dich darauf ein, dass kein Dank und Anerkennung für deine Unterstützung von ihr kommt, dann wirst du vllt weniger enttäuscht sein. Ansonsten fällt mir für mich zwischendurch ein Spruch eines Arztes ein : "man kann sich aufregen, ist aber nicht dazu verpflichtet " 😉
In diesem Sinne muss ich mich heute bei meiner Mutter nach fast 2 Wochen Urlaub zurückmelden, von den kanaren ins nasskalte nrw zurück, brrr.
Liebe Grüße
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Hallo Nelly,
Unsere Träume zeigen uns wohl, wo wir unbewusst noch stehen, aber sie helfen ja angeblich auch bei der Verarbeitung und wenn du wach wirst und der Schrecken nur ein Traum war , kannst du sicher peu a peu bewusst locker lassen
so läuft das bei mir auch immer.
Liebe Grüße
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Richtig, liebe schwarzerkater, dafür habe ich einige Zeit gebraucht zu sehen, dass es eine positive Übernahme von Verantwortung ist statt dem Willen der dementen Person nachgeben, die es immer wieder nicht hinbekommen haben und nur die Abwärtsspirale in Gang blieb.