Hallo ihr lieben,
ich möchte mal ein wenig eure Erfahrungen und Einschätzungen hören.
Mein Papa ist jetzt 3 Monate im Pflegeheim. Es gefällt ihm dort, zumindest höre ich das so aus unseren Geprächen raus. Jetzt hat er mich schon öfter, eigentlich ganz unvermittelt, gefragt wann wir den mal wieder auswärts Essen gehen.
Seit mein Papa vor zwei Jahren ganz plötzlich zum echten Pflegefall wurde sind wir eigentlich jeden Sonntag in ein Gasthaus zum Essen gegangen. Das änderte sich jetzt erst seit seinem Einzug ins Pflegeheim.
Das Gasthaus ist sein Elternhaus und keine 500 Meter von unserem Wohnhaus entfernt und wird noch immer von seinem (Halb)bruder betrieben. Früher war er dort über Jahrzehnte bis zu 6x die Woche am Stammtisch.
Grundsätzlich möchte ich ihm den Wunsch gerne erfüllen. Eigentlich würde ich ihm gerne hin und wieder auch mal noch andere kleine Ausflüge anbieten.
Jetzt kommt das aber, auch nach drei Monaten findet sich mein Papa im Pflegeheim nicht selbstständig zurecht. Das verwundert mich eigentlich nicht, da dies auch zu Hause nicht mehr gegeben war. Ich glaube zuhause ging viel ohne denken, versteht ihr was ich meine? Musste er auf die Toilette oder in die Küche wussten die Füße manchmal noch wo sie hin gehen mussten solange er nicht darüber nachgedacht hat. Hat man ihn gefragt wo die Toilette ist konnte er das meist nicht benennen. Das sind die Sachen die jetzt im Heim weg sind und ich auch ein wenig für den scheinbaren Abbau gegenüber der Versorgung zuhause die "Schuld" gebe. Aber ich schweife ab.
Wenn ich im Pflegeheim Papa mit dem Rollstuhl in den Stadtpark (nicht groß) schiebe (das Pflegeheim geht natlos in den Stadtpark über) und wir dort unsere (temperaturbedingt) nur 15 Minuten an der frischen Luft sind erkennt er danach schätzungsweise an 7 von 10 Tagen sein Heimzimmer nicht wieder.
Dann kommen Diskussionen wo er den heute nacht schlafen soll, wo er denn wohnt, wie er nachhause kommt, wo ich den wohne etc.. Er ist dabei nicht unbedingt ängstlich aber halt verwirrt und verunsichert.
Ein wenig habe ich Angst das ich jetzt z.b. durch ein Essen gehen am Wochenende bei ihm viel Unruhe rein bringe. Aktuell vertröste ich ihn noch wegem dem schlechten Wetter, er mag bei kälte sowieso nicht gerne raus.
Andererseits stehen diesen Monat sowieso 2 Artztermine außer Haus an. Die kann ich ihm leider nicht ersparen (Zahnarzt und Nephrologe).
Wie sind eure Erfahrungen? Macht ihr sowas? Läuft das gut?