Der Pflegegrad der Schwiegermutter wurde vom Medizinischen Dienst von 3 auf 4 erhöht.
Meine Frau und ich nahmen das zum Anlass, per Rundschreiben die gesamte Verwandtschaft und den Freundeskreis der Schwiegereltern über Gesundheitszustand und Pflegesituation der beiden zu berichten.
Im letzten Satz unseres Schreibens heißt es: "Wir wollen euch informiert halten, damit man es besser einordnen kann, wenn jemand von J. einen panisch-verzweifelten Telefonanruf erhält."
Mit dem Thema Verwandte/Freunde informieren hat meine Mutter auch lange gekämpft. Wir haben dann einen Weihnachtsbrief geschrieben, wo wir allen Bescheid gegeben haben. Was ich interessant fand/finde, ist, wie viele Verwandte/Freunde mit Floskeln wie "hoffentlich könnt ihr ihn bald wieder heimholen" reagieren, oder z.T. sogar Vorwürfe machen ("kann doch nicht sein, der OiOcha Senior hat doch keine Demenz," "den einfach abschieben, das würde ich NIE tun!"). Vor einigen Tagen telefonierte meine Mutter mit einer Freundin, berichtete, dass mein Vater bei ihrem letzten Besuch ganz gut drauf war, und schon wieder kam diese "dann kannst du ihn ja bald wieder nach Hause holen" Antwort. Das wühlt meine Mutter natürlich immer sehr auf (mich nicht, ich denke mir nur, ahnungslose Idioten!). Dementsprechend denke ich, dass Informieren schon gut ist, aber leider keine Absicherung gegen wohlmeinende Ratschläge oder unangebrachte Floskeln.