Beiträge von Buchenberg

    Die Anspruchshaltung bei meiner Mutter ist sehr ähnlich. Da muss man sich echt Freiräume schaffen.

    Ebenso wie Schwiegermutter. Ihre persönliche Betreuerin (3 Stunden montags) ist kaum gegangen, schon kommt Schwiegermutter und ruft nach ihrer Tochter ("Ich bin einsam!")

    Ihr Mann, den sie wie einen Schosshund behandelt, ist ihr nicht genug.

    Liebe Sunny11,

    indem du bei deinen Eltern für dauerhafte Pflege gesorgt hast, hast du schon alles richtig gemacht. Meine Empfehlung ist: halte engen Kontakt mit den Pflegerinnen, unterstütze sie mit Lob und mit (Geld)Geschenken, zeige ihnen, dass du nichts von den negativen Urteilen deiner Mutter hältst. Meines Erachtens ist deine wichtigste Aufgabe, zu verhindern, dass die Pflegerinnen vor deiner Mutter die Flucht ergreifen und das Handtuch werfen.


    Es wird gesagt, dass sich bei Demenzkranken und der nächsten Generation die Eltern-Kind-Rollen vertauschen. Ich glaube, das funktioniert nur in seltenen Fällen. Die meisten Demenzkranken und Alten wehren sich nämlich mit Händen und Füßen dagegen, in die Kindrolle gedrängt zu werden - egal wie viel Defizite sie haben.


    LG Buchenberg

    Früher Freitag abend. Meine Frau und ich gehen zu den Schwiegereltern, um uns für einen Konzertbesuch abzumelden. Schwiegermutter sitzt bei ihrem Ehemann und wartet auf die Pflegerin, die sie beide zu Bett bringt. Wir beide sagen „Tschüss!“. Es kommt keine Antwort. Als wir schon im Flur sind, ruft uns Schwiegermutter hinterher: „Ihr hättet mich ja mitnehmen können!“

    Hallo Buchenberg, Ihr Beispiel habe ich mit dem "zwinkernden Auge" gelesen, dem Humor, den Sie hier immer wieder einbringen.

    ...

    Allen schöne Pfingsttage, Ihr Martin Hamborg

    Hallo Herr Hamborg,

    vielen Dank für Ihre „gnädige Sicht“. Es gibt immer wieder Situationen wie diese, wo mir der Humor durchaus abhanden kommt. Vielleicht kann ich als Erklärung, nicht als Entschuldigung, hinzufügen, dass in unserer „Alten-WG“ normalerweise alle Türen offen stehen. Eine geschlossene Tür ist dann eine Grenze, die respektiert werden sollte.

    Eine andere Grenze bei uns sind Abstands-Zeiten, z.B. wenn meine Frau und ich uns abmelden oder auch die Zeit nach dem gemeinsamen Abendessen. Auch die Respektierung dieser Abstands-Zeiten müssen wir bei Schwiegermutter immer und immer wieder neu einfordern. Das geht nicht jedes Mal mit Humor. Es ist dann so, dass Schwiegermutter den Streit nach einer Stunde vergessen hat, aber meine Frau und ich noch Stunden und Tage daran "kauen" müssen.

    Schöne Pfingsttage auch von mir!

    Meine Frau und ich üben in meinem Zimmer Tango. Schwiegermutter macht die Tür auf und klagt: „Ich bin einsam!“

    Ich antworte: „Wir sind beschäftigt und haben keine Zeit!“ und mache die Tür vor ihrer Nase zu.

    Sie streckt den Kopf durch die Tür und sagt: „So schlecht behandelt ihr mich! Ich fühle mich wie im Gefängnis!“

    Ich: „Du machst Terror!“ und mache die Tür wieder zu.

    Sie streckt wieder den Kopf durch die Tür, aber ich lasse sie gar nicht zu Wort kommen und schließe die Tür ab.

    Tango must go on.

    Dann könnte man es ja mit einer Sonnenbrille versuchen - irgendwas, was das Aussehen etwas verfremdet und bei der Mutter eine Irritation schafft.

    Möglicherweise reist diese Irritation die Mutter aus ihrem schablonenhaften Trigger.

    Hallo Zimt,

    Du machst eine sehr schwere Zeit durch!

    Ich vermute die Ärztin will (intravenöse?) lebenserhaltende Maßnahmen. Palliativversorgung zielt ja nur auf Schmerzfreiheit, nicht auf Lebenserhaltung.

    Liebe Grüsse

    Buchenberg

    Ansonsten denke ich, dass die körperliche Tätlichkeit eine sinnvolle Grenze ist. Für mich hat sich diese aber verschoben, da diese gegen meinen Vater praktisch erfolgt ist und er ebenfalls gesundheitlich heftig durch die Situation angeschlagen ist. Unabhängig davon: Ja, seit Montag fühl(t)e ich mich ohne Frage überfordert.

    Hallo Enh,

    Ich will dir nicht ins Gewissen reden, aber die Androhung einer Tätlichkeit ist m. E. noch keine Tätlichkeit.


    In der Psychiatrie kümmern sich die Menschen jetzt mehr um deinen Opa als du es könntest.

    So weit so gut.

    Es ist aber zu vermuten, dass du ab sofort ein rotes Tuch für den Opa und seine persönliche Feindin bist.

    Hallo D.,

    Ich bin überzeugt, je mehr du deinen demenzkranken Opa lenken und steuern willst, desto eher bist du von der Pflegesituation überfordert. Auf Worte eines Dementen solltest du (und auch der Nachbar) gar nichts geben, und beim Verhalten muss jeder Pflegende gut überlegen, was kann ich noch tolerieren?, womit kann ich noch leben?

    Meine Frau und ich haben besprochen, dass wir erst bei Tätlichkeiten gegen uns oder gegen Andere die Reissleine ziehen und eine Einweisung in eine psychiatrische Abteilung veranlassen.

    LG Buchenberg

    Hallo Kedi,

    Soweit ich es verstanden hat, empfindet man die Schmerzen unter Antidepressiva nicht mehr so stark. Dafür gibt es spezielle Schmerztherapeuten, ich kenne es auch bzgl. Kopfschmerzerkrankungen, dass sich einige Antidepressiva gut auswirken können unabhängig von Depression oder nicht. Wie gesagt, dafür einen Schmerztherapeuten befragen.

    Was ich noch dazu beitragen kann: Die Intensität von Schmerzen ist auch subjektiv. Ich erinnere, als ich aus der Narkose von der Schulter-OP aufwachte, wurde ich gefragt, wie hoch mein Schmerzlevel von 1 bis 10 sei. Ich meinte "4". Mein Nebenmann, der die selbe OP hinter sich hatte, sagte "7".

    Es gibt auch eine Physiotherapie für Rückenschmerzen, bei der der Körper lernt, durch wiederholtes Herantasten an die Schmerzschwelle, weniger intensiv auf einen bestimmten Schmerz zu reagieren.

    Hallo Suricata,

    Aus der Erfahrung mit unserer Pflegekasse kann ich sagen:

    Du musst den jeweiligen Betrag verstrecken und von der Vertretung quittieren lassen - mit Datum, Arbeitszeit und Betrag. Wir nutzen dafür ein Blatt für mehrere Einträge. Wir warten mit der Rückerstattung, bis ein höherer Betrag aufgelaufen ist. Maximal können wir einmal jährlich abrechnen.

    Falls dein Pflegedienst die Vertretung stellt, kann der auch direkt mit der Kasse abrechnen.

    Steuerpflichtig u. sozialvers.pflichtig für die Vertretung bist nicht du, sondern deine Vertreterin bzw ihre Firma.

    Der Pflegebedürftige hat für Vertretungspflege ein jährliches Budget. Da es sich dabei um die Beiträge der Versicherten handelt, kann ich mir gut vorstellen, dass du Ärger bekommst, wenn du einen Stundenlohn von 100 Euro von der Kasse rückforderst.


    Deine / Eure Pflegekasse gibt dir telefonisch genauere Auskunft.