Liebe Mirabelle!
Du beschreibst da meine Familie! Die Diagnosen sind ähnlich (Schizophrenie) und untereinander etwas anders aufgeteilt, aber sogar die Situation mit dem Umfallen und nicht hochkommen wegen zugeräumtem Zimmer hatten wir schon. Auch die kaufsucht ist dabei.
Also echt schwierig-
Ich kann nur sagen ich kenne deine Lage ziemlich gut- hab irgendwie auch die Rolle der Harmonisierenden , teilweise Retterin eingenommen so wie du -wie es scheint..??
In meiner Familie wollte erst auch keiner Hilfe annehmen. Aber nach dem Tod meines Vaters konnten wir zumindest erstmal eine Heimhilfe organisieren, da haben wir die anderen -so wie buchenberg geraten hat- nicht mehr gefragt, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt.
Dann kam Schwester wiedermal in die Psychiatrie. Bei Entlassung wollten wir mobilen Dienst installieren- Schwester „brauchte“ das natürlich nicht.
Wir haben es dann so gelöst, dass über gleichen mobilen sozialpsychiatrischen Dienst eine Seniorenbetreuerin für meine Mutter kam aber mit dem Hintergrund dass meine Geschwister es gewöhnt werden dass jemand zu ihnen nach Hause kommt und sie wenn geht einfach bisschen einbezieht.
(Damals schon leicht demente Mutter hatte es noch gar nicht unbedingt nötig, war für sie aber trotzdem super da sie regelmäßig aus diesem Sumpf daheim rauskam)
Auch mein Bruder kriegt mittlerweile Besuch vom Sozialpsychiatrischen Dienst.
Der war wie dein Vater umgefallen in seinem Zimmer- ich bin mehr od weniger zufällig gekommen als Mutter u Schwester hilflos rätselten was sie tun sollten. Mein Bruder wollte nicht dass ich die Rettung rufe - weil gerade in irgendeinem Wahn. Dann rief gesunde Schwester den Hausarzt- der kam und rief dann die Rettung.
Also - ich war auch so gefangen in diesem
System, dass ich auf Bruder gehört habe! Der wäre jetzt vlt nimmer, wenn nicht meine (gesunde) Schwester richtig gehandelt hätte.
Also wir brauchen Abstand und dürfen uns nicht so gefangen nehmen lassen!
Seit einem Monat ist meine Mutter jetzt im Pflegeheim, weil Ihre Demenz und die Symptomatiken meiner Geschwister nicht mehr tragbar waren und jetzt sind zumindest mein Bruder extern etwas betreut und meine Mutter im Heim. Und das entlastet schon sehr.
Lange Rede kurzer Sinn: es war bei uns hilfreich so nach und nach immer mehr Hilfe von außen zu installieren- also kleinweise.
So ein Familiensystem macht einen wirklich fertig! Versuch Abstand zu gewinnen! Und so gut es geht professionelle Hilfe zu holen.