Beiträge von jochengust

Datenschutzhinweis: Bitte achten Sie darauf, dass Sie im Forum keine persönlichen Daten von sich selbst oder von Dritten posten. Auch sollten Ihre Angaben keine Rückschlüsse auf Ihre Person zulassen.

    Hallo SohnEinesBetroffenen,


    willkommen im Forum. Sie haben hier bereits Antworten bekommen zu den Fragestellungen, die ich nur noch ergänzen möchte:
    - die MMSE bzw. der MMST gibt im Ergebnis vor, dass eine weitere Abklärung erforderlich ist. Eine Demenz an sich diagnostiziert der Test nicht abschließend. Leider findet man auch im Web "Auswertungsinformationen" die etwas schreiben wie 27 Pkte. oder weniger = Demenz (sogar auf Webseiten von Ärzten...). Deshalb ist es richtig und gut, wenn weitere Untersuchungen stattfinden.

    - zum Autofahren: aus 2021 gibt es ein Urteil, dass für den behördlichen Entzug der Fahrerlaubnis ein entsprechendes Gutachten / Untersuchung vorliegen muss (Schleswig-Holsteinisches OVG, Beschluss v. 22.07.2021, 5 MB 16/21). Wie hier die Erfahreren schon geschildert haben, führen da manchmal ganz unterschiedliche Maßnahmen und Wege zum Ziel. Ansonsten finden Sie auch im Wegweiser was dazu.


    Ich empfehle zudem, sich bei einem Betreuungsverein beraten zu lassen oder direkt bei der Betreuungsstelle des Gerichts, insbesondere wenn Sie einen Vermögensschaden mangels Einsichtsfähigkeit befürchten müssen. In dieser Broschüre (pdf) des BMJ finden Sie (S. 12) auch etwas zum Einwilligungsvorbehalt.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Werniman,


    willkommen im Forum.
    Die User haben Ihnen bereits viele Antworten geliefert. Allgemein spricht man bei Demenz, von einer stark variablen "stillen Phase". Damit ist jene Zeit gemeint, in der das Gehirn bereits geschädigt ist, jedoch nach außen keine Zeichen erkennbar sind, keine wahrnehmbaren Symptome auftreten. Das können Jahre oder gar Jahrzehnte sein.

    Verläufe sind stark variabel und von der Demenz an sich, aber auch von vielen anderen Faktoren abhängig, z.B. vom sonstigen allgemeinen Gesundheitszustand etc. pp. Diabetes und (Direkt)Verwandschaft sind beides Faktoren, die das Risiko an einer Demenz zu erkranken, erhöhen können.


    Grundsätzlich sind Menschen mit Demenz, wie alle Menschen eben, bemüht, Fehler, Defizite und Unzulänglichkeiten so lang wie möglich zu verdecken bzw. nicht wahrhaben zu wollen und Normalität aufrecht zu erhalten. Das ist erstmal einfach zutiefst menschlich - und wird im Einzelfall lange durchgehalten, im Großen wie im Kleinen. Wir alle sind darum bemüht und auch darauf bedacht, uns Selbstbestimmung und Autonomie zu erhalten. Bewußt und unbewußt. Auch dadurch kann es sein, dass Dritten dann das Auftreten "plötzlich" vorkommt. Einfach weil die Fassade aufrechterhalten werden konnte, Defizite kompensiert werden konnten. Irgendwann geht das dann nicht mehr.
    Das ist auch ein Problem in der Hinsicht, dass Mediziner und andere Hilfe häufig dadurch relativ spät greifen können.

    Es ist gut, wenn Ihre Schwiegermutter sich beraten lässt und frühzeitig Möglichkeiten nutzt, sich unterstützen zu lassen.
    Die erfahrenen Angehörigen hier haben Sie ja bereits darauf hingewiesen, wie wichtig das ist und wie unterschiedlich und schwankend sich die Verläufe darstellen können.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust


    Hallo,


    wenn die Ursache die Läsion / Schädigung im Gehirn ist, lässt sich eine vollständige kontinenz in der Regel nicht mehr erreichen. Der Kontollverlust über die Blase kann durch fortschreitende Alzheimer-Krankheit ebenso entstehen wie durch (multi)infarkte / vaskuläre Demenz.

    Gerade bei früh Betroffenen, findet häufig keine (ausreichende) Unterscheidung bzw. Untersuchung statt, wenn es zu Inkontinenz bei Menschen mit Demenz kommt - meiner Meinung nach. Im frühen Stadium würde ich immer auf eine Abklärung dringen, später ist es eine Frage der Abwägung, ob es noch Sinn macht oder die Untersuchung Stress auslöst, ohne das daraus eine für den Betroffenen vorteilhafte Option erwächst. Keine Testung / Messung ohne (ausreichende Aussicht) auf Therapiekonsequenz. Was in meinen Augen häufig wenig bis keine Beachtung findet, ist, dass bestimmte Medikamente eben auch Inkontinenz befördern können und das gar nicht mal so selten unerkannte Harnwegsinfekte dahinterstecken können - und ja auch ganz andere Ursachen in Frage kommen, als die Folgen einer Demenzerkrankung.

    Kommt Inkontinenz bei Betroffenen hinzu, habe ich bisher z.B. eher selten ohne Nachfrage erlebt, dass ein umfangreicher Medikamenten-Check stattgefunden hat um zu schauen, ob ggfs. Wirkstoffe die Inkontinenz zumindest befördern etc. .

    Schließlich und endlich ist (Harn)Inkontinenz im Alter nicht völlig untypisch, auch ohne das eine Demenz eine Rolle spielt.

    Meine persönliche Meinung ist, dass Menschen mit Demenz immer wieder auch Risiken erfahren oder nicht ausreichende Behandlung, weil ab Diagnosestellung jegliches Verhalten / Umstände "automatisch" der Demenz an sich zugeschrieben wird.
    Da hilft nur immer wieder zu nerven....


    Ihnen allen ein schönes Wochenende.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Alfskjoni,


    gute Frage, die Mauerflower im Prinzip schon beantwortet hat.
    Bei Menschen mit Demenz im frühen Stadium muss sorgfältig geschaut werden, ob tatsächlich eine Inkontinenz in Folge Organschädigung / Nervenschädigung vorliegt, oder ob schlicht die Toilette nicht gefunden wird. Da kommt es manchmal zu Zuschreibungen, die man überprüfen muss und eine entsprechende Wohnraumanpassung ist sinnvoll, damit das Badezimmer / die Toilette möglichst selbständig gefunden werden kann.

    Aber grundsätzlich kann man durch die Störung / Neidergang von (Hirn)-Zellen davon ausgehen, dass Inkontinenz irgendwann bei einer Demenz hinzukommt. Nach etwa 5 Jahren Erkrankung sind ca. 50% der Betroffenen inkontinent, und die Betroffenenzahl nimmt mit den Jahren dann weiter zu.

    Im Vordergrund der Behandlung steht in der Regel eine konservative Versorgung - sprich, Toilettentraining wird versucht, Inkontinenzmaterial, manchmal Medikamente.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Liebe Silly,


    ah, dann war das Ihr Thread, der mich (wieder) aufs Thema stieß und die ganze Aktion ins Rollen brachte. Hatte den Thread nicht wieder gefunden. Danke Ihnen.

    Sie haben sicher recht, dass einzelne Maßnahmen in den Kreisen aus Sicht der Betroffenen nicht ausreichend sind. Allerdings habe ich keinen Versuch unternommen, das zu diskutieren und auch nicht hinterfragt, auf welcher Grundlage X oder Y an Säcken gewährt wird (warum 12? warum nicht 18?). Das wäre zuviel gewesen und hätte auch nicht sinnvoll in die Auflistung integriert werden können von mir.
    Im Wesentlichen wurde ich darauf hingewiesen, dass es gebührenrechtlich nicht zulässig sei, Nachlässe oder Vergünstigungen zu gewähren. Unterstützungsleistungen müssen daher aus Haushaltsmitteln der Kreise / Kommunen geleistet werden, die sich dazu oft nicht oder nur begrenzt in der Lage sehen. Vorausgesetzt, sie sehen den Bedarf überhaupt. Auch da gab es ein paar Antworten die mir klar machen sollten, dass dafür die Restmülltone gedacht ist und auch ausreicht, normalerweise.

    Für mich persönlich war - siehe der Zählung Buchenberg vor allem auch auffällig, wie groß die Unterschiede sind. In Bayern oft was möglich, in Ostdeutschland nahezu nirgends.
    Hoffnungsfroh darf stimmen, dass mehrere Mitarbeiter der Kreise gebeten hatten, die Auflistung zuzusenden nach Fertigstellung. Denn man war durchaus zum Teil interessiert, selbst etwas zu regeln und wollte wissen, wo etwas Unterstützung gewährt wird, um sich dann zu erkundigen wie das geregelt ist. Vielleicht tut sich irgendwo was. Auch Mitarbeiter von Ämtern und Behörden sind manchmal (irgendwann) pflegende Angehörige.... .
    Dann wäre wenigstens etwas erreicht mit der Aktion.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Lieber Buchenberg,


    ja, deutlich sichtbar auch das West-Ost-Gefälle bzw. Süd-Nord. Allerdings schwächelt die Liste natürlich daran, dass manche Kreise sich auf Kreisebene damit leider nicht befassen, sondern schlicht an die einzelnen Gemeinden verweisen. Und es ist mir nicht machbar, sämtliche Gemeinden anzufragen um ein besseres Bild zu erzeugen. Das ist einfach zeitlich nicht zu stemmen, nebenher.

    Meine Hoffnung ist tatsächlich, dass es an der ein oder anderen Stelle einen gewissen "Nachfragedruck" gibt, so dass sich nach und nach etwas verbessert. Eine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreise gaben an, "dran" zu sein und baten um Zusendung der Liste als Argumentationshilfe, wenn veröffentlicht.

    Ich hoffe, das trägt etwas bei.

    Es grüßt Sie


    Jochen Gust

    Hallo Forum,

    liebe Angehörige,


    irgendwann Mitte dieses Jahres hatten wir hier im Forum auch das Thema Inkontinenzartikel und dem Mehranfall an Müll, der dadurch entsteht. Oft ist das normale Restmüllvolumen der bisherigen Tonne nicht ausreichend, wenn entsprechend viel gebrauchtes Material anfällt. Nicht nur hier, auch an anderer Stelle gab / gibt es immer wieder Nachfragen, ob es (finanzielle) Unterstützung gibt für Familien, die eine pflegebedürftige, inkontinente Person zuhause versorgen.
    Da ich Fragen dazu regelmäßig nicht beantworten kann entschied ich mich, nachdem dies auch hier im Forum Thema war, an einer Auflistung zu versuchen. Ich schrieb also alle Land- und Stadtkreise an mit der Bitte, mich mit der notwendigen Information zu versorgen.
    Längst nicht alle Kreise bieten Betroffenen eine Unterstützung in Form von kostenlosen Müllsäcken oder zusätzlichen Tonnen, Preisnachlässen oder ähnlichem. Manche haben keine Kenntnis davon ob es eine Unterstützungsleistung gibt, weil es nicht in ihrem Verantwortungsbereich liegt. Und leider haben auch längst nicht alle geantwortet.

    Trotzdem habe ich das Ergebnis nun online gestellt.


    Die Hoffnung ist, dass es für den ein oder anderen Betroffenen einmal einen Treffer gibt, die Liste wächst und vielleicht auch, dass in jenen Kreisen die sich dazu bislang noch gar keine Gedanken gemacht haben, irgendwann etwas tut.

    Ihnen ein schönes Wochenende.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Leider sind wir nicht auf diese gute Idee gekommen. Wir haben uns jetzt beim Goldschmied die Messringe geben lassen, die Ringfinger nachgemessen und dann zwei Silberringe vergoldet in der aktuellen Größe 56 und 68 bestellt.

    Hallo Buchenberg,

    es gibt Einrichtungen, die informieren Angehörige automatisch über diese Möglichkeit im Rahmen der Aufnahme bzw. des vorhergehenden "Papierkrams".
    Das kann tatsächlich viel helfen - gilt auch für wertvolle Handtaschen, Uhren oder Schlüssel(bünde). Einiges davon sollte Pflege auch ersatzweise in petto haben, finde ich. Aber Verlust vermeiden und Ersatz schaffen ist ein "Dauerthema", was diese persönlichen Dinge angeht. Und ich bin ein großer Freund davon, nicht eratzlos wegzunehmen. Häufig führt daszu Beschuldigungen, räumen und wühlen auf der Suche nach den höchstpersönlichen Dingen... .
    Und wenn sehr wertvolle Dinge ausgetauscht werden, nimmt das ja auch Angehörigen eine Sorge.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo immi007 ,

    Und ich finde die Pflegekräfte im Heim machen einen tollen Job und er ist dort aus meiner Sicht gut aufgehoben. Ich frage mich aber was kann ich tun, dass er sich nicht immer wieder den Katheter heraus reißt?

    meistens wird sich bemüht, durch entsprechende Kleidung oder zusätzliche Fixierungen des Katheters (nicht des Patienten!) ein (nochmaliges) Herausreißen des Katheters zu verhindern.

    1. Frage - benötigt er den Katheter überhaupt noch? Im Krankenhaus ist man manchmal recht zügig dabei mit der Anlage und dem Verbleib....und gerade durch das Herausreissen besteht Verletzungsgefahr.


    Tipp und vielleicht einen Versuch wert: zu meiner Krankenhauszeit hat man für die "Zieh-Experten" ab und an erfolgreich einen zweiten Katheter angebracht. Der "Ersatzkatheter" lag selbstverständlich nicht in der Blase, sondern wurde nur etwas über dem richtigen fixiert. Der richtige "versteckt" so gut es ging, der zweite war dann der "Nestelkatheter", eine Täuschkatheter, wenn Sie so wollen. Auf diese Weise blieb manchmal der Patient mit ebendiesem beschäftigt und erfuhr - offenbar - auch Befriedigung und beruhigte sich, wenn er diesen Fremdkörper los wurde - und der echte blieb, wo er sollte. Zumindest, wenn der Ersatz rechtzeitig nach dem Entfernen wieder angebracht wurde.



    Es grüßt Sie


    Jochen Gust

    Hallo heuschnupfe,


    schön, dass die Situation aktuell etwas entspannter zu sein scheint. In der Tat habe ich auch manchmal erlebt, dass Schilder erstaunlich gut funktionieren. "Privat" oder "Kein Durchgang" haben schon manchesmal verhindert, den Türalarm einer Seitentür nicht wieder ausschalten zu müssen... .

    Berichten Sie uns gerne weiter.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo heuschnupfe,


    willkommen im Forum.

    In der Tat knifflig. Zunächst fällt mir erst einmal dazu ein, dass versucht werden muss beim Aufeinandertreffen eine andere Strategie zu fahren. In der Tat, Argumentation bzw. Erinnerung daran, dass die Wohnung nicht mehr seine ist, werden immer seltener weiterhelfen und wenn doch, vermutlich nur sehr kurz wegen der fehlenden Erinnerung an die neuen Umstände.
    Diskussionen bergen ebenfalls häufig hohes Frust- und Konfliktpotential, zumal am Ende der Betroffene mit Demenz nichts "gewinnen" kann.

    Wissen Sie, weshalb er immer wieder in die Wohnung möchte? Braucht er etwas, sucht er etwas, was man ihm anderweitig zur Verfügung stellen könnte?

    Oder wäre es eine Option, die Betriebswohnung von Außen so optisch umzugestalten, dass er sie nicht mehr als seine erkennt und beansprucht?
    Die räumliche Nähe macht die Situation wirklich knifflig.


    Ich hoffe, Sie erhalten hier im Forum noch den richtigen Tipp / Hinweis.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Silly,

    Ist es eigentlich Pflicht sich der Prüfung des IQD zu unterziehen, oder ist das den Heimen überlassen, ob sie das tun oder nicht?

    falls Sie mit IQD das Zertifikat einer GmbH aus Filderstadt meinen: nein, dazu gibt es keine Pflicht. (Private / Firmen) Zertifizierer gibt sehr viele für alles mögliche. Ob und was dahinter steckt, kann also dementsprechend variiern.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Christin! ,

    Die Hilfe sollte ja zusätzlich sein und was spricht dagegen in alle Bereiche Hilfe zu suchen um meine Mutter aufzufahren.

    es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen mit Demenz Hilfe von Außen (zumindest zunächst) ablehnen. Ein möglicher Grund kann darin bestehen, dass es keine Einsicht in den eigenen Hilfebedarf gibt. Ein weiterer wiederum kann "Selbstschutz" sein. Wenn ich nicht mit Dritten zu tun habe, kann auch niemand "entdecken", dass mir Dinge nicht mehr gelingen und ich Probleme habe.
    Meiner Erfahrung nach benötigt es oft Zeit und mehrere Versuche, aber je nach Situation auch ein behutsames Vorgehen, damit die Unterstützung akzeptiert wird. Manchmal gelingt es auch nur, wenn die Hilfe gar nicht als Hilfe wahrgenommen wird bzw. so nicht vorgestellt wird.

    Es könnte, wie molli vorgeschlagen hat, hilfreich sein wenn Sie od. Ihre Schwester als Vertrauensperson beim Kennelernen, ggfs. auch mehrmals, dabei sind um den Vertrauensaufbau zu unterstützen.

    Ich würde beim Dienst durchaus nachfragen, ob die eine Idee / einen Plan haben aufgrund ihrer Erfahrung, wie die Einmassierung / Gewöhnung ablaufen könnte. Vielleicht kann hier gemeinsam und in Absprache ein guter Weg gefunden werden.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Und nach wie vor frage ich mich, wer sich um Klamotten für sie kümmert, um Kosmetik etc….die Wohnung, den Briefkasten… wessen Aufgabe ist das? Die Betreuerin hat keine Schlüssel.

    Hallo Mauerflower,


    bezogen auf die rechtliche Betreuung kommt das auf die zugeordneten Aufgabenkreise an. Liegt der passende Aufgabenkreis vor, kann er m.W. in der Pflicht stehen, Geld für die Beschaffung zu organisieren und zur Verfügung zu stellen. Der Sozialdienst / Ehrenamtler des KH, ein Pflegedienst etc. können dann von ihm involviert werden, um das Notwendige zu beschaffen. Sehen Sie auch hier oder hier.

    Zu meiner aktiven KH-Zeit: grundlegende Hygieneartikel waren immer ausreichend da, im Notfall gab es auch mal etwas aus dem Klamottenfundus (v.a. Nachthemden / Jogginganzüge) und letztlich fand sich immer ein Weg, das zu organisieren / zu regeln, damit jemand was vorbei brachte. Nicht selten waren das Mitarbeiter von Pflegediensten / Betreuunsdiensten, weil die eben Schlüssel zur Wohnung hatten.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Liebe Silly,


    zeitlichen Druck müssen Sie, wie schon Herr Hamburg anmerkte, nicht in dem Sinne fürchten, dass die Einrichtung nach Kündigung physisch den Auszug mal eben erzwingen kann. Theoretisch müsste, erfolgt der Auszug nicht zum Vertragsende, von der Einrichtung auf Räumung geklagt werden. Zuvor könnten Sie immernoch der Kündigung widersprechen - alles Dinge, die u.U. sehr viel Zeit verschaffen können. Das weiß man in der Einrichtung auch, weswegen sich da normalerweise leicht einigen kann. Mal eben einen Pflegebdürftigen "vor die Tür setzen" geht zum Glück nicht. Bei der Verbraucherzentrale finden Sie weitere Infos dazu.

    Der Wegweiser hat auch eine Adressdatenbank und den örtlichen Pflegestützpunkt kann man auch ansprechen nach Adressen. Viele Landkreise bieten auch online irgendwo auf ihren Seiten sowas wie Pflege-Wegweiser (meist pdf-Dateien mit Adressen & Ansprechpartnern) an. Ggfs. gibt es bei Ihnen vor Ort einen Verein für Personensorge / Betreuungsverein - die sind oft gut unterrichtet über das, was wo geht - nachfragen könnte lohnen.
    Zur Auswahl von Einrichtungen habe ich gute Rückmeldungen zur Broschüre bzw. Checkliste der BAGSO erhalten, eine kürzere finden Sie z.B. hier.

    Ich hoffe, Sie finden eine passende Einrichtung in überschaubarer Zeit.

    Es grüßt Sie


    Jochen Gust

    Liebe Silly,


    Was die physische und psychische Gewalt betrifft, möchte die Heimaufsicht sicherlich "Beweismaterial", das belegt das eines oder beides (regelmäßig) in diesem Heim vorkommt. Da man als Angehöriger bei den Pflegetätigkeiten nicht erwünscht ist (das ist aber meines Wissens nach in allen Heimen so, dass man als Angehöriger vor die Tür gehen soll, wenn gewaschen wird, etc.), ist es aber schwierig hier "Beweise zu liefern.

    eine sog. anlassbezogene Prüfung kann durchaus ohne "Beweismaterial" in dem Sinn erfolgen, aufgrund der Beschwerde. Wichtig wäre ggfs. sich Notizen von Vorfällen / Beanstandungen zu machen.


    Und zum Angehörige hinausschicken:

    Vorrangig und zuallerst haben Würde / Intimspähre des Pflegebedürftigen natürlich gewahrt zu werden. Grundsätzlich hat er zu bestimmen, wer während der Versorgung anwesend sein darf (Selbstbestimmung). Der Pflegebedürftige, oder sein rechtlicher Vertreter, wohlgemerkt. Jedenfalls ist das mein Kenntnisstand dazu.

    Es ist ganz sicher nicht in allen Heimen so, dass Angehörige bei der Versorgung prinzipiell unerwünscht sind. Ist das eher ein Gefühl, das man ihnen vermittelt - vielleicht unterschwellig? Oder sagt man das direkt so?
    Im Gegenteil, ich erlebe das durchaus nicht so selten als einen wichtigen vertrauensbildenden Akt, die Versorgung einmal auch gemeinsam vorzunehmen.
    Es gibt natürlich Situationen da ist es richtig und angemessen, jemanden hinauszubitten und ich tue das dann auch direkt. Aber dafür muss es dann klare Gründe geben.

    In der Charta der Rechte der hilfe- und pflegbedürftigen Menschen steht u.a.

    Artikel 1:

    "Sie haben das Recht, selbst zu entscheiden, welche Anbieter für die Pflege, Betreuung und Behandlung Sie nutzen, von wem Sie sich pflegen, betreuen und behandeln lassen und welche Maßnahmen dabei durchgeführt werden.".

    und in

    Artikel 4:

    "Sie können erwarten, dass Ihnen nahestehende Personen sowie ehrenamtlich Helfende in Ihre Pflege, Betreuung und Behandlung einbezogen werden – soweit Sie dies wünschen.".


    Auf jeden Fall sollten Sie auch das ansprechen bei der HL, finde ich. Das ist doch kein Zustand, sich als Angehörige als unerwünschte Person zu fühlen.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust


    Hallo QM-Tante,


    mir erschließt sich noch nicht so recht, was Sie "Neues" wollen? Oder was so anders sein soll?

    Aus meiner Berufung heraus, möchte ich eine Idee entwickeln, die es ermöglicht, Pflege und vorallem pflegende Angehörige im Umgang mit Pflegebedürftigen Zuhause zu stärken und Entlastungsmöglichkeiten aufzeigen.

    Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht diverse Meldungen über Anlaufstellen, Angebote etc. für pflegende Angehörige aus ganz verschiedenen Regionen bekomme. Treffen / Selbsthilfegruppen on- und offline, diverse Gruppen und "Coaches" in jedem der sozialen Medien bieten ihre Dienste an. Seit gut 1,5 Jahren habe ich verstärkt Bitten sog. "Resilienz-Coaches" Ihre Kurse etc. mitzuverbreiten, die sich insbesondere an pflegende Angehörige richten (ich betreue diverse andere Seiten / SM-Accounts, daher läuft viel auf). Die scheinen fast alles zeitgleich ihre Abschlüsse gemacht zu haben.... .
    Über die sog. Familiale Pflege finanziert, können Angehörige kostenfrei Kurse machen an Kliniken angesiedelt.
    Verschiedene " freie BeraterInnen" wiederum bieten z.T. für viel Geld Gespräche via verschiedener online-Dienste an.... . Es gibt eine große Vielfalt, denn Demenzerkrankungen sind längst auch ein Markt. (Pflegende) Angehörige sind Zielruppe und Zielscheiben von Personen, die mit reichlich wenig Hintergrund viel versprechen....

    Wenn es etwas in einer Region nicht gibt, ist es immer eine gute Sache die Lücke zu schließen, zumal sie den fachlichen Hintergrund zu haben scheinen.
    Viele Kurse, Schulungen od. die Teilhabe an SHG / Gruppen etc. lassen sich heute allerdings ortsunabhängig online machen, Internetzugang vorausgesetzt.
    Die Frage, ob und was diese Kurse und diversen Angebote wirklich für pflegende Angehörige bringen ist dann sicher einzelfallabhängig.


    Mein Rat: wenden Sie sich an Ihre örtliche Kommune (Pflegeberater, Seniorenbeauftragte o.ä.), das Kompetenzzentrum Demenz Ihres Bundeslandes, die Landesarbeitsgemeinschaften der Alzheimer-Gesellschaften u.a., die auch in Ihrem Bundesland sicher vorhanden sind. Dort werden Sie dann hoffentlich die entsprechende Unterstützung für Ihre Idee erfahren und können ggfs. von Erfahrungen profitieren, was probiert wurde und was warum nicht funktioniert hat.


    Viel Erfolg auf jeden Fall.


    Es grüßt Sie

    Jochen Gust