Beiträge von jochengust

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    Hallo Rose60 ,


    das ist ja mal ein netter Zufall zum Fastabschluss des Tages. Nachdem es bei mir heute gleich 2x um Schwierigkeiten ging, zeitnah einen Facharzttermin zu organisieren, war das jetzt genau richtig zu lesen. So kann es eben auch gehen, toll.


    Es grüßt Sie


    Jochen Gust

    Hallo anso,


    willkommen im Forum. An was konkret hatten Sie dabei gedacht? Können Sie das etwas eingrenzen? Wofür benötigt es Tricks oder Tipps um was genau zu erreichen?
    Ganz allgemein gibt es natürlich eine Reihe von Entwicklungen, von Sturzarmbändern bis zur Herdsicherung, vom Tablet zur Beschäftigung bis zum elektronischen Tablettendispenser....

    Vielleicht können Sie ein wenig konkretisieren, in welcher Richtung Sie suchen?

    Es grüßt Sie


    Jochen Gust

    Hallo Albatross

    Außerdem wehrt sie sich ja nicht gegen das Waschen, jedenfalls nicht indem sie es direkt ablehnt oder gar schimpft oder tätlich wird. Es ist nur die Aussage, sie hätte sich schon gewaschen. Wenn einzelne Pfleger einfach sagen, "Kommen Sie Frau XXXX, wir gehen jetzt ins Bad zum Waschen/Duschen!", dann kommt sie bereitwillig mit.

    Ich möchte gerne, auch wie molli schon betonte, dies verstärken. Ich halte das für verlangbar, von einem Pflegeprofi. Zu wissen, wie und wann ich meinen Kontakt anpassen muss an den Betroffenen. Zwang und Gewalt scheiden selbstverständlich aus und hier haben schon viele MitforistInnen Hilfreiches dazu gesagt.

    Es geht hier doch darum, dass man erkennen kann ob man Menschen entwender mit einer Fragestellung überfordert, und oder durch eine Frage schon ein Problem hineingibt (Scham z.B.; Zweifel an der eigenen Fähigkeit; Autonomiedefizit usw. usfrt.): "Möchten Sie vielleicht bitte bitte gerne.....?" .
    Mehr oder minder beiläufig "Na, dann kommen Sie mal mit ins Bad. Zeit, sich fürs Frühstück fertig zu machen." sagen nachdem man ein paar Worte "SmallTalk" ausgetauscht hat - und gut.
    Über dieses Wissen sollten auch die Mitarbeitenden des Pflegedienstes verfügen - und falls nicht, ist es in meinem Augen das Gespräch wert. Klar, manchmal prallt man ab - trotz aller Varianten. Aber Sie haben ja beschrieben, dass Sie regelrecht beobachten konnten, wie unterschiedlich dies mit Mitarbeitenden funktionierte - und zwar aufgrund der Art, wie diese die Versorgung initiierten.

    Selbstverständlich sein im gemeinsamen Tun. Das hilft Menschen mit Demenz manchmal mehr, als höfliche, gutgemeinte Fragen.
    Das gilt in einer Einrichtung genauso wie Zuhause.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Liebe Sabine67 ,


    meiner Meinung nach sind die heutigen / aktuelleren Berichte, nachvollziehbarer, besser geeignet einen Hinweis zu geben. Da hat sich viel getan. In den Anfängen der Pflegenoten waren diese geradezu lächerlich einfach auszuhebeln und eine 1 vor dem Komma war praktisch immer und für jeden drin (ab dem 2. Jahr), wenn man als Einrichtung wollte. Mittlerweile (2019) wurde das Prüfungssystem aber längst reformiert und auch tatsächlich verbessert.
    Für mich persönlich ist es immer einen Blick wert, was da an Qualitäts-/Transparenzberichten veröffentlicht wird. Die Verbraucherzentrale hat hier - wie ich finde - ganz gut erklärt, wie das funktioniert.
    Im Ergebnis sollte es in die persönliche Bewertung miteinfliessen, denke ich. Schwierig finde ich nach wie vor daran, dass es für pflegende und betreuende Angehörige doch mit ganz schön "Lesearbeit" verbunden ist wenn vielleicht 3 oder sogar mehr Einrichtungen miteinander verglichen werden sollen - und die Gewichtung einzelner Punkte immernoch schwierig sein kann und ist. In jedem Fall aber hilfreicher als das, was einst als "Pflegenoten" mal gestartet ist.

    Zum Nichtanklopfen: passt mir nicht, wenn ich es beobachte. Mich besorgen die möglichen Annahmen und Haltungen dahinter ("Kriegt eh nichts mit", "Ist schließlich unsere Station hier" etc.). Allerdings muss ich anerkennen, dass das vielfach nicht mehr so eng gesehen wird heute. Ich kann (will) mich nicht mehr umgewöhnen - das Anklopfen gehört einfach dazu, wenn ich fremden Wohnraum betreten möchte und ich halte damit auch nicht hinter dem Berg ggü. Kolleginnen und Kollegen, wenn ich wo mitarbeite.

    Mit dem "duzen" beschreiben Sie, wie ich finde, gut, was es eben auch ausmacht. Es ist etwas sehr Wahres daran, wenn es heißt, (auch) der Ton bzw. die Haltung dabei machen die Musik - siehe die Postings von schwarzerkater, denen ich mich anschließe.

    Sie haben das Thema angesprochen in der Einrichtung. Gut so. Mehr können Sie auch erst einmal nicht tun diesbezüglich, denke ich.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust



    Liebe schwarzerkater ,


    ich bin da völlig bei Ihnen - und hoffe, Sie sehen in meinem Posting oben da auch keinen Widerspruch zu. Mit dem "Duzen" habe ich meine Probleme in der Pflege. Das ist sicherlich meinem jahrelangen "Training" auch geschuldet sowie meiner Erziehung. Trotzdem muss ich, als jemand der durch Schulungen die ich gebe und auch "Gasteinsätze" die ich habe eben auch festhalten, dass es "solche und solche" gibt und die fehlende professionelle Distanz die nicht selten mit dem (ungefragten) Duzen eingeleitet wird, Gefahren mit sich bringt. Denn leider wird für viele Menschen der Schritt zu Repsektlosigkeiten dadurch kleiner.
    Leitungskräfte haben wiederum das Problem, es für alle regeln zu müssen. Heißt, es ist schwierig, einzelnen Kräfte das zu gestatten, anderen nicht und darüber auch eine gewisse Kontrolle zu behalten... .

    Es gibt aber, anders als früher gelehrt und meinerseits verinnerlicht, immer wieder auch Erkenntnisse der Fachwelt, dass sich das Duzen positiv auswirkt. Vielleicht eher nicht in großen Einheiten, aber durchaus. Dr. S. Sachweh hat z.B. ein openAccess-Buch dazu veröffentlicht "Bei uns geht's bunt zu, nich?", in dem auch dieser Aspekt aufgegriffen wird.

    Aber möchte den Thread keinesfalls mit Theorie kapern, noch mit (m)einer allzupersönlichen Sichtweise darauf. Jedoch darauf hinweisen, dass ich beim oben beschriebenen Vorgang im Zusammenhang mit der Ansprache mich genötigt sehen würde, im Heim meiner Mutter kurz aufzutreten und "Spielregeln" zu verdeutlichen. Einfach, weil Grenzverschiebungen meiner Erfahrung nach eben häufig nicht mit großem Knall passieren in Pflege und Betreuung, sondern nach und nach...Stück für Stück.... . Weder Menschen mit Demenz noch ihre Angehörigen sind Bittsteller die gefälligst für alles was passiert, dankbar zu sein haben. Es kommt vor, dass das vergessen wird.... .

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

     



    Eine andere Frage. Wie wird denn das Zu-Bett-Gehen in anderen Heimen gehandhabt? Mein Vater hatte es mir schon berichtet und eben war ich live am Telefon dabei. Um 18.30 Uhr kommt die Pflegerin rein und sagt in ziemlich barschen Ton. "So jetzt hinlegen. Hier sind Deine Schlafsachen. Die ziehst du jetzt an und dann legst du dich hin." Eigentlich wollte mein Vater noch malen. Hatte aber jetzt Bedenken, dass sie ihm das wegnimmt. Weil er ja schon im Bett liegen sollte.

    Das macht mich schon traurig.

    Sabine

    Hallo Sabine67 ,

    je nach dem wie es Ihnen machbar ist, würde ich hierzu ein paar Worte mit der Stationsleitung wechseln. Einerseits den Tonfall betreffend wie Rose60 ja bereits schrieb, andererseits werden hier die Wünsche Ihres Vaters missachtet. Und an denen hat sich die Pflege auszurichten.
    Noch immer geht es in vielen Einrichtungen mit allerlei Ausflüchten viel zu früh ins Bett, was dann nicht selten "Schlafstörungen" nach sich zieht, denen wiederum medikamentös entgegengewirkt werden "muss".... .

    Es spricht rein gar nichts dagegen, wenn ein erwachsener Mensch um 18:30 Uhr noch nicht zu Bett gehen möchte. Es gibt auch einen Nachtdienst, der problemlos zum späteren Zeitpunkt ins Bett helfen kann; je nach Ablauf und Besetzung ist es günstig bis notwendig, dass auf einer Station die Bewohner der Einrichtung die noch aufbleiben möchten, zumindest zum großen Teil "bettfertig" gemacht werden (Abendversorgung, Nachthemd, Schlafanzug, dann zurück in den Sessel und wieder gewünschten Tätigkeit nachgehen). Es ist für den Nachtdienst dann wirklich lediglich eine Minutenangelegenheit, die Person später zu Bett zu bringen. Und - meiner Erfahrung nach, weil das die klassische Ausrede ist: das ist alles im Nachtdienst gut zu schaffen und betrifft normalerweise ohnehin nur eine handvoll Menschen - gerade auf Stationen für Menschen mit Demenz. Als Nachtdienstler beginne ich ohnehin mit einer Abendrunde, besuche also jeden auf Station - es ist kein Problem, dann auch ein paar Leuten die noch auf sind, ins Bett zu bringen - insbesondere dann, wenn die Abendversorgung durch den Spätdienst gelaufen ist und ich wirklich nur noch ins Bett begleiten muss.
    Abgesehen davon endet der Spätdienst meist auch nicht vor 20:30, so dass Ihr Herr Vater nicht zwingend so früh versorgt werden muss.

    Ich kenne es durchaus, dass es anfangs holprig ist, bis sich eine Zeit bzw. ein Ablauf eingependelt hat, der für alle akzeptabel und machbar ist.
    So wie Sie das beschreiben, geht das in meinen Augen aber nicht.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust


    Hallo Man_in_the_mirror ,

    hallo Forum,


    jedes Pflegeheim verfügt auch über sog. Betreuungskräfte, die Aktivitäten und Beschäftigung anbieten. Dafür muss es auch einen Plan geben, der normalerweise irgendwo aushängt. Fragen Sie danach. Ggfs. auch gerne ab und an, woran Ihre Frau Mutter diese Woche teilgenommen hat oder was sie vielleicht möglicherweise abgelehnt hat.

    Richtig ist, dass eine Einzelbetreuung oder auch die Beschäftigung und Aktivierung im gewünschten Umfang oft nicht geboten werden kann seitens der Betreuung, da dafür schlicht nicht genug MA vor Ort sind (abhängig von den Rahmenbedingungen, versteht sich). Auch wird natürlich nicht jedes Beschäftigungsangebot den Geschmack der Einzelperson treffen.

    Was ich persönlich aus der Heim(und Krankenhaus)-Erfahrung immer wieder feststelle: vielfach sind auch Stationen nicht gut genug mit Dingen ausgestattet, die Heimbewohner beschäftigen können, ohne dass eine ständige Betreuung notwendig wäre. Pflegefachleute haben dafür häufig keine Zeit, sollten aber wenn möglich "im Vorbeigehen" etwas anregen oder aushändigen / anstossen können - meiner Meinung nach. Das kommt natürlich auch ganz darauf an, welchen Anspruch der betroffene Heimbewohner hat. Ich bin auch ein großer Freund davon, "Pflichten" (Aufgaben) zu verteilen an die Heimbewohner. Also z.B. müssen Handtüchter ja gefaltet werden, Strümpfe sortiert, Zeitungen aussortiert werden und ich brauche im Alltag jede Menge hilfreiche Hände, damit ich meine Arbeit schaffe ;) . Manche Einrichtungen setzen auch vermehrt auf den Technikeinsatz (Seniorentablets, virtuelle Fahrradtouren etc.).

    Aber wie gesagt, das kommt eben auch auf die Rahmenbedingungen an, was möglich und machbar ist.
    Tage werden lang, am Tisch sitzend und auf die nächste Mahlzeit wartend, während im Hintergrund ein Radio unverständliches Gemurmel oder fremde Musik untermischt.... .
    Natürlich gilt für jedweder Art der Aktivierung prinzipiell: jedes Beschäftigungsangebot darf natürlich auch abgelehnt werden.


    Fragen Sie nach dem Aktivierungs- / Beschäftigungsplan.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust





    Hallo Finja,

    falls akzeptabel und machbar - und in Ihrer Situation würde ich versuchen "alles" zu aktivieren - von mir auch noch der Hinweis auf Dienste der Entlastungsbetreuung oder sog. NachbarschaftshelferInnen. Diese erbringen keine Pflegeleistungen, können aber Teil des Netzwerkes sein, das Ihren Vater besucht (und damit "beaufsichtigt").
    Kommt natürlich drauf an, in wie weit er es zulässt, ähnl. wie beim Pflegedienst.
    Aber bis zu einer besseren Lösung gibt es vielleicht auch in Ihrer Region solche Unterstützer für die häusliche Betreuung. Manche Kommunen betreiben eigene Webportale dafür oder bieten Adressen in sog. Senioren- oder Pflegewegweisern für den eigenen Landkreis. Auch ein Pflegestützpunkt kann da vielleicht vermitteln.

    Ihnen gute Nerven und Kraft bis dahin.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Liebe Schneeflocke, bei mir hat es damals mit meiner Mutti geholfen ein Gerät mit abgeschnittenen Kabel mitzubringen, es hat gereicht dass es da war, benutzen wollte sie es gar nicht.

    Viel Kraft und liebe Grüße Elfriede

    Hallo schneeflocke ,

    die Idee von elfriede finde ich richtig gut. Bei "meinen Sachen die ich wiederhaben will", spielt oft auch das Ringen um Autonomie und Selbstbestimmung eine Rolle.
    Vielleicht könnte jemand mit technischem Verständnis das Bügeleisen auch so manipulieren, dass es sich nicht mehr einschaltet?
    Vielleicht einen Versuch wert?


    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Finja,


    eine Demenz an und für sich ist erstmal nichts, was akut in einem Krankenhaus behandelt werden müßte. Von daher ist die Auskunft des Fahrers zwar für Sie erstmal nicht hilfreich, aber korrekt.

    Kurzzeitpflege ist auf jeden Fall kurzfristig möglich; ggfs. kann die Versorgung auch mittels eines ambulanten Dienstes sichergestellt werden, z.B. in Kombination mit Tagespflege?
    Hier im Wegweiser gibt es eine Seite, die Adressdatenbanken auflistet.
    Auch kann Ihnen ggfs. der Pflegestützpunkt Ihrer Region oder jemand bei der Pflegekasse weiterhelfen / vermitteln.

    Meiner Erfahrung nach ist es meist am effektivsten, selbst eine Liste zu erstellen und die Einrichtungen abzutelefonieren. Plätze werden oft kurzfristig frei und ebenso kurzfristig vergeben, je nach Kapazitäten der Einrichtungen (der Fachkräftemangel führt in manchen Regionen auch dazu, dass Plätze nicht vergeben werden können, weil nicht ausreichend Mitarbeiter da sind).

    Etwas zu den Arbeitnehmerrechten im (aktuten) Pflegefall finden Sie hier,

    ansonsten wenden Sie sich gerne auch ans Forum "Gesetzliche Leistungen".

    Ich hoffe, Sie finden schnell eine passende Lösung.


    Es grüßt Sie


    Jochen Gust

    Hallo Nicole2024 ,


    Sie haben hier ja bereits Rat erhalten. Ich hoffe ich habe es nicht überlesen, aber da Sie auch von Umbauarbeiten schrieben aber nichts von der (anteiligen) Kostenübernahme noch der Hinweis, dass notwendige Umbauarbeiten durch die Pflegekasse bezuschusst werden. (§ 40 Absatz 2 SGB XI): Sie finden dazu im Wegweiser etwas (wohnumfeldverbessernde Maßnahmen) und gewiss weiß das Team im Forum gesetzliche Leistungen hierzu Rat.


    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Sascha1982 ,


    willkommen im Forum. Ja, keine leichte Entscheidung. Hier haben bereits erfahrene Angehörige geantwortet und Sie werden vermutlich noch weiteren Rat erhalten.
    Ich möchte eigentlich nur zwei Dinge anmerken: egal wie Sie sich am Ende entscheiden - es muss nicht endgültig sein. Heißt, auch wenn Sie jetzt für die Unterbringung in der Einrichtung sorgen, wäre es ja nicht so, dass Sie niemals wieder eine andere Entscheidung treffen könnten. Natürlich ist jeder Umzug, jede Ortsveränderung mit Schwierigkeiten verbunden und eine Sache der Abwägung. Aber es ist auch nicht so, dass Sie nicht zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden könnten, einen oder beide Elternteile zu sich zu holen. Aus Ihren Worten sprach für mich eine gewisse "Endgültigkeit" - deshalb wollte ich das anmerken und wer weiß, vielleicht gewöhnt sich auch Ihre Frau Mutter so gut ein nach ein paar Wochen, dass Sie erstaunt sind?

    Weiter fällt mir noch der Hinweis auf Vereinbarkt von Pflege und Beruf (PflegeZG) ein. Je nach dem sollten Sie sich mit weiteren Fragen dazu ggfs. an das Forum zu den gesetzlichen Leistungen werden.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Carmen _vom_Bauernhof34

    Mein Mann besteht auch nicht auf die Überprüfung seiner Mutter durch die Pflegekasse, da er befürchtet, dass dann permanent Kontrollen zu uns nach Hause kommen.

    eine permanente Kontrolle gibt es nicht, im Sinne von ständigen Hausbesuchen oder etwas dergleichen, wie Martin Hamborg schon schrieb. Es gibt Beratungsgespräche, die halb- oder vierteljährlich stattfinden.
    Könnte man Ihrem Mann die Dinge nicht vielleicht über den finanziellen Aspekt "schmackhafter" machen? Sie beschreiben Probleme ja auch in der Haushaltsführung. Ggfs. wäre darüber etwas Unterstützung finanzierbar. Für den Anfang - z.B. im Rahmen von Nachbarschaftshilfe od. ähnl., wie molli schrieb.

    Wahrscheinlich fragen Sie sich, warum ich als Schwiegertochter das nicht übernehme.

    Das habe ich mir ehrlicherweise nicht gefragt. Denn: je klarer jemand die Entscheidung für sich trifft, wozu er bereit ist, was er leisten kann, desto besser. Kein(e) Angehörige(r) sollte sich rechtfertigen müssen dafür, wie weit das geht oder nicht geht. Wichtig scheint mir eher, dass Sie für sich selbst die Linie halten und "bei sich" bleiben.

    Ich kann das an dieser Stelle nochmals nur verstärken: hier ist auch eine ärztliche Abklärung notwendig. Wechseln Sie zur Not den Arzt, falls möglich oder fragen Sie bei der KK nach, was ein gangbarer Weg sein könnte und lassen Sie sich bei der Suche unterstützen. Bei Ihrem ersten Eintrag musste ich unmittelbar auch an eine möglicherweise unerkannte Infektionslage denken, ohne direkt das jetzt an etwas festmachen zu können.

    Da Sie schrieben, dass auch die Kinder bzw. Enkel die Veränderungen der Oma mitbekommen und Sie sich tollerweise Mühe geben, so gut als möglich die Dinge zu erklären: es gibt Kinderbücher zum Thema Demenz (sofern es eine ist), die Eltern beim Erklären unterstützen. Vielleicht kann Ihnen dies mal eine Hilfe sein. Eine Liste finden Sie z.B. bei derAlzheimer Gesellschaft BW, aber auch Infos hier im Wegweiser.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Moin molli ,


    willkommen im Forum.

    Sie haben bereits selbst Möglichkeiten aufgezählt. Häufig geht es nur mit Ausprobieren und immer wieder anpassen. Puzzles z.B. gibt es auch mit 4, 6 oder 8 Teilen. Häufig funktionieren Dinge gut, die an das bisherige Leben anknüpfen, nur, dass sie stark vereinfacht, in Teile und/oder Einzelschritte zerlegt werden müssen.

    Die Alzheimer Gesellschaften bieten zum Teil einen Überblick und Vorschläge, die ich hier einmal verlinke.
    Dt. Alzheimer Gesellschaft (etwas nach unten scrollen)

    Alz G. MV

    Alzheimer Gesellschaft BW
    Es gibt mittlerweile auch digitale Museumsführungen (Bilder schauen), wenn ein Tablet zur Verfügung steht und das von Interesse ist. Auch die online-Broschüre (pdf) des Bundesgesundheitsministeriums enthält einen Abschnitt zum Thema (ab S. 65).

    Ich hoffe, es ist irgendwo die richtige Anregung enthalten.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Carmen _vom_Bauernhof34 ,


    ich rate zu einer Abklärung, zunächst beim Hausarzt. Was glaubt Ihr Mann zu gewinnen, wenn er abwarten möchte? Nimmt er an, dass es von allein besser wird. Plötzlich aufhört? Wie Sie beschreiben, hat ja auch Ihre Schwiegermutter einen Leidensdruck ("verzweifelt"). Was Sie beschreiben kann auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein - ist eine Demenz bereits früher diagnostiziert worden? Trinkt sie ausreichend?
    Hier im Forum können Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Verläufe und Geschehnisse verfolgen und werden auch noch guten Rat bekommen. Meiner Meinung nach sollten Sie sich frühzeitig Gedanken machen über Vollmachten / rechtliche Vertretung und auch, wer Sie möglicherweise als Familie unterstützt in der Versorgung. Gerade in der "Sandwich-Position" mit Kindern die noch der Fürsorge bedürfen, ist es empfehlenswert so früh als möglich ein "Netzwerk" aufzubauen von Dritten, die Ihnen auch einmal etwas abnehmen und bei der Versorgung unterstützen (z.B. im Rahmen der Nachbarschaftshilfe / Alltagsbegleitung).

    Liegt ein Pflegegrad vor?

    Willkommen im Forum.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Teuteburger,


    Ich kenne es von nicht wenigen Stationen, die mittlerweile über elektronische Raumbeduftung verfügen, die in regelmäßigen Abständen Sprühstöße abgeben.
    Interessant.

    Danke für die Infos. Das war mir zugegebenermaßen bisher als Thema nicht präsent. (Den 1. Link kann ich nicht aufrufen (Seite nicht abrufbar).)

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

    Hallo Nicole2024,

    ich bin kein Mediziner und aus der Ferne sind Dinge häufig schwierig zu beurteilen. Ich finde beides gut: wenn Sie mit der behandelnden Hausärztin sprechen und auch, dass Sie darauf achten was die Lebensqualität Ihrer Frau Mutter beeinflusst, sprich ob eine Maßnahme / Therapieansatz den gewünschten Effekt hat bzw. ggfs. Begleiterscheinungen das wert sind.
    Ganz allgemein kann ich Ihnen "aus dem Ärmel" dazu nur sagen, dass Demenzerkrankungen mit einer erhöhten Krampfneigung assoziiert sind.
    Untersuchungen / Schätzungen variieren da aber sehr stark, sind abhängig von der vorbestehenden Demenz und vielen anderen Faktoren. Bei der Alzheimerkrankheit gibt es Zahlen (m.W.!) zwischen ca. 5 und 20% die im Verlauf Krampfanfälle erleben, bei der Levy-Body-Demenz soll die Krampfneigung noch höher liegen.
    Ob und ja welche medikamentöse Therapie angezeigt ist, ist wirklich Arztsache wie Sie ja selbst sagen. M.W. gilt das genannte Medikament als allgemein gut verträglich - aber "allgemein gut verträglich" hilft im Einzelfall eben nicht weiter. Das über Zeit aufdosiert wird ist auch erstmal normal, so weit ich weiß. Mehr dazu wird Ihnen die Ärztin bestimmt sagen können.

    Wichtig wäre noch, dass sich Krämpfe gerade im Alter und bei Demenz nicht sofort oder immer unbedingt so darstellen müssen, wie man das zu kennen glaubt (mit starken Zuckungen am Boden liegend etc....). Es kann das plötzliche Stocken / Verstummen mitten im Gespräch sein oder auch Stürze ohne erkennbaren Grund u.ähnl. . Der Krampf ist Ihnen ja aber nicht entgangen und in der Klinik war Ihre Frau Mutter auch.

    Ihnen und Ihrer Frau Mutter alles Gute.


    Es grüßt Sie

    Jochen Gust



    Hallo Cosima,


    die Möglichkeiten sich verbal zu verständigen können im Rahmen einer Demenz stark zurückgehen und das belastet natürlich.
    Sie haben bereits Tipps erhalten. Prinzipiell gehe ich so vor, dass ich vor dem Sprechen die Aufmerksamkeit meines Gegenübers (versuche) sicherzustellen. Faustregel: hat man die Augen, hat man die Aufmerksamkeit. Daher auch der Tipp, Augenhöhe herzustellen. Bei fortgeschrittener Demenz können und müssen Sie vermutlich auch mit einer sog. Initialberührung arbeiten. Das heißt, Körperkontakt z.B. am Arm / Hand herstellen und sicherstellen, dass Sie "die Augen bekommen", wenn möglich.
    Ich empfehle Ihnen auch bewusst inne zu halten und hinzufühlen, wenn Ihre Schwiegermutter spricht. Möglicherweise entdecken Sie in dem "sinnlosen Gerede" vielleicht doch, worum es geht, was Ihre Schwiegermutter beschäftigt bzw. sie auszudrücken versucht - sprechen Sie das an.
    Manchmal, wenn die Demenz entsprechend weit fortgeschritten ist und ich nicht das Gefühl habe, angesprochen zu werden aber dennoch der Redefluss konstant und unverständlich bleibt, verlege ich mich auch aufs Dabeibleiben und gelegentliche Signale, dass ich da bin und zuhöre.... .

    Im Wegweiser Demenz finden Sie einige hilfreiche Informationen zum Thema Kommunikation hier (Reiter "Wichtige Kommunikationsregeln").

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust