Hallo Natalie,
willkommen im Forum.
Meine Gedanken dazu:
wenn es finanziell und auch sonst kein Problem für Ihren Herrn Vater ist, er im Gegenteil sogar eine Beschäftigung mit den Büchern hat - sollte man wirklich an der Situation rütteln?
Vermutlich würde er eine Bevormung und den Eingriff in seine Tätigkeit sehr übelnehmen. Und er würde eine Alternative zur Beschäftigung benötigen. Was, wenn er sich die nächste "unerwünschte" Tätigkeit sucht?
Ggfs. können Sie mit Ihren Geschwistern vorsichtig versuchen, ihm ein anderes "Hobby" zu verschaffen, so dass er von allein von den Büchern ablässt.
Ich möchte an dieser Stelle und zum jetzigen Zeitpunkt nach Ihrer Beschreibung jedoch davon abraten, etwas zu erzwingen wie etwa eine Vereinbarung mit der Buchhandlung zu treffen ohne ihn entsprechend einzubeziehen. Auch wenn er bei Gesprächen dabei wäre, ist es wahrscheinlich, dass er sich an keine Vereinbarung mehr erinnern kann. Wie soll das dann praktisch ablaufen? Sollen Mitarbeitende der Buchhandlung ihm den Kauf der Bücher verweigern? Sie ihm abnehmen? Ihm sagen: "Das dürfen Sie nicht."?
Vermutlich haben Sie die Szenarien gedanklich auch schon durchgespielt - mir fällt es schwer, da ein gutes Ergebnis hineinzudenken.
Ich sehe das Ganze eher positiv. Er geht raus und hat Bewegung, zieht sich (noch) nicht von allem zurück, geht noch selbständig mit Geld um und seinen Interessen nach, kommt in Kontakt mit Menschen. Alles Dinge, die sich nach und nach durch Krankheitsfortschritt stark verändern werden. Keineswegs ist das sinnlos - wenn auch vielleicht schwer nachvollziehbar (das Seiten herausreissen).
Ich finde es toll, dass Sie als Familie die Dinge gemeinsam schultern und wünsche Ihnen, dass Sie weiterhin gemeinsam zu guten Lösungen kommen.
Es grüßt Sie
Jochen Gust